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Alt 31.10.2015, 12:24
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jacobine jacobine ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

Hallo Mädels,

In der Tat war bei mir das Warten auf diesen Tag, an dem die Haare ausfallen, das Schlimmste. Als der Tag dann da war, war es auch noch mal schlimm. Viele Tränen flossen. Aber als die Haare dann weg waren, war ich unglaublich glücklich, dass es vorbei ist. Dieses ständige warten auf diesen Tag hat doch ganz schön an den Nerven gezuppelt. Es war wie ein Befreiungsschlag ) .
Im Spiegel betrachtet musste ich zum Anfang immer lachen, ich sah soooo komisch aus. Die Ohren mitten im Gesicht. . Ich habe mich dann immer gefragt, welche Wette ich wohl verloren habe . Aber jetzt so ein halbes Jahr später finde ich mich doch ganz hübsch ohne Haare. Man gewöhnt sich sehr schnell an diesen "Anblick" Die Natur (oder meine Mama durch den ständigen Lagerungswechsel als Baby) hat mir eine sehr schöne Kopfform mit auf den Weg gegeben :-). Ich bin auch oben ohne auf der Straße gewesen. Zum Anfang weil ich vergessen habe mein Mützchen aufzusetzen und zum Ende der Chemo dann ganz bewusst. Es hat mich dann auch nicht mehr gestört, dass die Leute mit offenem Mund stehen geblieben sind . Und nun, nun habe ich gemerkt, dass die Haare wieder anfangen zu wachsen. Ganz sanft. Und ich glaube, dass sie diesmal nich abbrechen ))). Ein ganz weichet Flaum. Ich komme mir vor wie ein Küken . Nur die Wimpern und die Augenbrauen wachsen noch nicht. Aber das kommt bestimmt auch noch

Gegen meine starke Übelkeit habe ich Dexametason in den Vorläufer bekommen. Für zu Hause Emend. Dann noch dazu Vomex oder MCP-Tabletten. Leider hat bei mir nichts geholfen. Aber ich habe hier erfahren dürfen, dass es auch anders geht.

Für alle die am Anfang ihrer Therapie stehen wünsche ich viel Glück. Man kann es schaffen. Ich habe nach der ersten EC - Gabe gedacht, ich überlebe das nicht und nach der dritten wollte ich abbrechen. Aber Gott sei Dank habe ich das nicht und ich bin fertig geworden. Ein unheimlich schönes Gefühl es doch geschafft zu haben. Durch dieses Tal muss man körperlich alleine gehen. Und wenn man es dann geschafft hat, dann ist man irgendwie auch ein wenig stolz auf sich. .

Und ein kleines Glas Sektchen tut keinem was. Ich war auch während der Chemo zur Massage, weil ich durch das ganze liegen im Bett völlig blockiert war. Und es tat unendlich gut. Wie geschrieben, alles was gut tut ist erwünscht.

Ich wünsche euch allen ein schönes Halloween - Wochenende. Viel Spaß.
LG Jacqueline

Geändert von jacobine (31.10.2015 um 12:28 Uhr)
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