Hallo Miauz,
herzlich Willkommen!
Als ich die Bestrahlung erhielt und eine Woche später mit den Bestrahlungszipperlein beim OA vorstellig wurde, teilte dieser mir mit, dass die Reaktion "schicksalshaft" sei. Ich habe den Mann nur mit großen Augen angeschaut und wieder durfte ich "akzeptieren" lernen, dass ich auf bestimmte Entwicklungen keinen Einfluss habe. Für mich ist das ganz schwer zu akzeptieren. Wenn ich Deinen Bericht über die Bestrahlung lese, sehe ich, dass die Haut auf die Bestrahlung sehr reagiert hat. Natürlich tut das sehr weh und man wünscht sich eine angemessene Behandlung. Manchmal habe ich den Eindruck während meiner Therapiezeit bekommen, dass manchen Mediziner "abstumpfen". Offenbar hat man Dich im Anschluss der Behandlung überhaupt nicht gut begleitet. Wie gut, dass Du Dir für die Hauptproblematik einen Spezialisten gesucht hast, denn es gibt einiges, was man gegen die Strahlungswunden machen kann.
Die Fähigkeit der Haut, sich selber fetten zu können, braucht ca. noch ein halbes Jahr. Daher ist es mit Sicherheit gut, wenn Du den Bereich noch nach dem Duschen oder Schwimmen, gut eincremst. Ich habe einige Studien zu der Wirkung von Cremes, Ölen etc. angeschaut - und ein "Wundermittel" gibt es leider nicht. Vor Beginn der Bestrahlung habe ich mir x verschiedene Pflegemittel zugelegt - und kann nicht sagen, dass eines besonders gut war.
Was ich gut fand, waren diese "feuchten Verbände" für die Stellen wo die Haut weg war. Beim Wechseln verkleben die nicht und man vermeidet so, dass man sich die neue Haut wieder aufreisst. Die kann man sich verschreiben lassen.
Die Haut erneuert sich alle drei bis vier Wochen. Daher ist es auch klar, dass die ersten Schäden nach 3 Wochen sichtbar werden. Nach der üblichen Bestrahlungszeit von 6-7 Wochen kommt so ca. 2-3 Wochen nach Bestrahlungsende erst der eigentliche Tiefpunkt, wo die Auswirkungen der Aktion sichtbar werden.
Offenbar hast Du die Wuppakarte von Strahlungsnebenwirkungen gezogen. Leider muss man da durch.
Zu den Nachwirkungen der Bestrahlung gehört dieses fiese Stechen im Gewebe.
Ich kann verstehen, dass Du das Vertrauen mit dieser Institution weiterzuarbeiten. Gleich die Behandlung in Bausch und Bogen abzulehnen, halte ich für falsch. Hier geht es um Dein Leben. Bitte hole Dir eine Zweitmeinung in einem sehr großen Brustkrebszentrum mit viel Durchlauf und dementsprechenden Erfahrungen.
In dem Zusammenhang könntest Du auch abklären, ob bei Dir eine Masektomie mit Wiederaufbau möglich ist, denn das geht meines Wissens nur mit einer genetischen Abklärung, bei der sich herausgestellt hat, dass ein bekannter Gendefekt vorliegt.
Bei der hohen Hormonabhängigkeit der Stanze werden Dir alle eine AHT empfehlen. Die AHT mit Tam ist keine Kastration - vielmehr verhindert es, dass die bösen Krebszellen unser schönes natürliches Östrogen missbrauchen, um zu wachsen. Eigentlich ist das etwas ganz wunderbares!
Leider hat Dich diese Krankheit in einer sehr ungünstigen Phase erwischt.

Ich habe ein Kind und kann dazu nichts sagen. Ich bin froh, dass mein Kind kein Mädchen ist.
Deine Fragen zum Kinderwunsch sind sehr speziell und sollten gut abgewogen werden. Auch diese würde ich beim Einholen der Zweitmeinung stellen. Wie hoch ist das Risiko, wenn Du ein Kind bekommen würdest, an Krebs zu erkranken - wenn Du keine AHT bzw. keine Chemo machst? Und was müßte unternommen werden, damit es nach der Chemo mit einem Kind klappt?
Das Kind braucht ja eine gesunde Mami, die es möglichst lange begleiten kann.
Liebe Grüße! Zoraide