Ach Juule, einfach wie bei allem in diesem Zirkus: nicht verrückt machen lassen!
Und immer vom Besten ausgehen. Doch natürlich ist es nicht immer leicht, ausschließlich bei sich zu bleiben und auf sich zu achten. Berichte anderer können Graus und Segen zugleich sein. Man sollte nur nicht in die Falle tappen und nahtlos auf sich übertragen. Da wird man im Kopf verrückt und es überträgt sich garantiert auf alles. Zumindest bin ich davon überzeugt, dass sich das im Unterbewusstsein eingräbt.
Du bist noch so jung und am liebsten würde ich dir sagen: Klar, alles wird gut!

Wofür machen wir das denn? Ehrlich betrachtet kann man sich das aber nur wünschen, eine Garantie gibt es gar nicht. Für nichts. Der einzige kleine Dämpfer. Ich kann aber auch morgen von der Leiter fallen oder nachher fährt ein Idiot in mich rein. Von neuen näher rückenden Terrorpotenzial mal angesehen. Was ist schon sicher?
Unser aller Ziel ist gesund werden und bleiben. Und jede wird sicherlich ihr Möglichstes daran tun. Mir sitzt derzeit ein kleines Teufelchen auf der Schulter, das mir einflüstert, was das Ganze eigentlich soll? Ich bin de facto derzeit nachweisbar tumorfrei (Tumor und Lymphknoten bei Ablatio im Gesunden entfernt), alles was jetzt folgt ist rein kurativ und prophylaktisch. Die Medizinarmee ist gut gewappnet (Chemo, Herceptin, Bestrahlung, AHT), die nächsten zehn Jahre wird dann scharf geschossen - ohne nachweisbaren Erfolg. Entgegen der neoadjuvanten Chemo gibt es bei der adjuvanten Form nunmal noch keinen Gradmesser. Leider. Erste Tests zu Messungen im Blut laufen, sind aber noch zu vage und greifen wohl auch erst bei Rezidiven/Metastasen. Aber soweit soll es ja nicht kommen. So gesehen ist die lange lange Therapie meine Lebensversicherung. In zehn Jahren bin ich 52 und noch lange nicht klar hier