Einzelnen Beitrag anzeigen
  #644  
Alt 16.12.2015, 13:19
sahara sahara ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.04.2011
Ort: Region Hannover
Beiträge: 43
Standard AW: Brustrekonstruktion mit der BEAULI Methode

Hallo an alle mitlesenden Frauen,

ich hatte im Oktober meine 2. OP und es ist schon einiges zu sehen an neuer Brust, aber natürlich noch weit entfernt vom Endergebnis. Die Nachwirkungen waren beim zweiten Mal komplett anders und ich nehme an, es hängt viel davon ab, wo das Fett genau entnommen wird und wer im Bauch herum stochert. Hosen mit einem relativ engen Bund ziehe ich zwar immer noch nicht so gern wieder an, aber alles in allem hat sich die Empfindlichkeit viel schneller zurück gebildet, als beim ersten Mal.

Zum Thema "neues Rezidiv" durch Lipofilling: Sicher sind wir alle nicht davor, dass es zu einer Neuerkrankung kommt. Fast alle von euch haben aber auch bei Chemo und Bestrahlung unterschrieben, dass sie das Risiko einer bösartigen Neubildung als Spätfolge der Behandlungen in Kauf nehmen. Da sagt auch keine Krankenkasse, nee zahlen wir nicht. Dass die Kassen dieses angebliche Risiko als Grund für eine Kostenübernahme Verweigerung nehmen finde ich ein Unding.
Laut Krebsinformationsdienst, der ja nun über eine riesige Datenbank verfügt, wird berichtet, dass es im Einzelfall an Injektionsstellen zu einem Rezidiv kam, sich daraus aber keine endgültigen Schlussfolgerungen ziehen lassen können. Es besteht zudem auch ein Unterschied, ob das Transplantat mit Stammfettzellen angereichert wird. Diese Methode sollte nur im Rahmen einer klinischen Studie angewendet werden, da sie aus onkologischer Sicht nicht sicher ist.
Der Nachteil für uns Frauen ist einfach, dass es beim Lipofilling zu wenige, bzw. keine Langzeitstudien gibt. Dennoch für mich kein Grund, dass die Kassen die Methode ablehnen. Wovor haben die Angst? Dass es zu einem Rezidiv kommen kann und die Ops umsonst waren, weil man wieder alles weg operieren muss und sie somit Geld zum Fenster rausgeschmissen hätten? Das kann bei jedem Implantat, das zu einer Kapselfibrose führt auch passieren und wie Hertzhaus schon bemerkte, wer weiß denn, dass das beim Diep-Flap transplantierte Gewebe ggf. dann nicht auch zu einem Rezidiv führen kann?
Ich fände es erfreulich, wenn sich die Kassen deutschlandweit auf eine einheitliche Vorgehensweise einigen würden, um uns Frauen noch mehr Kummer und Stress zu ersparen. Vielleicht sollten wir es mit einer Petition versuchen, denn generell hat jede von uns einen Anspruch auf einen Wiederaufbau. Leider ist der Umfang nicht überall der gleiche.
Ich wünsche euch allen einen schönen Jahresausklang und das wir Ende 2016 alle mit viel mehr Brust ausgestattet sind, als im Moment

LG

Sahara
Mit Zitat antworten