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Alt 17.01.2016, 10:17
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Drachenkopf Drachenkopf ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

Liebe Belle

Allenfalls wären Vitalpilze eine Möglichkeit. Ich bekomme seit der 3. Taxol den Pilz Hericium, von dem mein Therapeut sagt, dass er speziell nervenschützend wirkt. Ob es stimmt, kann ich dir dann erst in 6 Wochen sagen, wenn meine 12 Taxol vorbei sind. Ich habe zwar am rechten grossen Zeh auch ein kribbeliges Wattegefühl. Das hat sich aber nicht weiter ausgedehnt. In den ersten 2-3 Tagen nach der Chemo meine ich zwar jeweils, dass jetzt weitere Zehen dran kommen und es sticht schon auch mal in den Fingerkuppen, aber dann scheint es sich wieder zurückzubilden. Auch wenn du schon bald die letzte Pacli hast, könnte ich mir vorstellen, dass die Pilze den Regenerationsprozess auch nach der Chemo unterstützen.

Liebe Eva-Lynn
Ich möchte dir auch ein wenig Zuversicht mitgeben. Den Grund, warum einige vor und einige nach der Chemo die OP haben, habe ich noch nicht rausgefunden. Aber viele von uns hatten eine Mastektomie vor der Chemo. Und ich gehe davon aus, dass in gewissen Fällen auch diese Behandlungsreihenfolge erfolgsversprechend ist und nicht unbedingt die zweite Wahl. Wenn dein Arzt also allenfalls die OP vorziehen will, würde ich mir nicht unbedingt Sorgen machen, dass diese Behandlung schlechter ist. Für mein Kopfkino war es jedenfalls manchmal ganz nützlich, wenn ich wusste, dass der Tumor schon weg ist. Die Chemo ist sozusagen "nur" noch prophylaktisch, falls etwas im Blut noch zirkulieren würde.
Umgekehrt können wir operierten Mädels dann aber nicht wissen, ob der Tumor auf die Chemo anspricht und ob die Krebszellen, die allenfalls schon im Blut zirkulieren auch tatsächlich erwischt werden oder doch weiter streuen.
Du hast zumindest die Gewissheit, dass der Lymphknoten reagiert hat und der Tumor nicht weiter gewachsen ist.

Aber ich kann dich gut verstehen. Frau möchte doch soooo gerne wissen, dass die Strapazen, die wir auf uns nehmen auch tatsächlich etwas bringen und dass wir das Krustentierchen damit ein für alle Male vertreiben können. Die Warterei macht einen ganz verrückt.

Versuche doch trotzdem, die Wochen möglichst gelassen zu verbringen, dich abzulenken und positive Gedanken zu fassen. Ich habe hier einmal ganz zu Beginn meiner Zeit eine guten Gedanken gelesen, der sinngemäss so ging: Ob du dir während der Warterei Sorgen machst oder nicht - abwenden kannst du das Ergebnis damit nicht. Wenn du dir vergeblich Sorgen gemacht hast, dann hast du dir dein unnütz schwer gemacht. Ich weiss, es ist leichter gesagt als getan. Ich versuche aber selbst, diesen Spruch immer wieder mal zu beherzigen, z.B. jetzt, wo mein Sohn in die Psychiatrie eingewiesen worden ist.

Sei ganz lieb umarmt - und auch an euch anderen liebe Grüsse und einen schönen Sonntag

Sylvia
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