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Alt 07.08.2016, 22:14
zarah zarah ist offline
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Standard AW: Freund lässt Darmkrebs nicht behandeln!!!

Alpenveilchen, das von Dir geschilderte Szenario (zieht sich zum Sterben zurück, will Angehörige schonen) würde zu einem Patienten mit hochagressivem, mehrfach metastasierten, nicht mehr therapierbarem Krebs passen.

Ich bin mir sicher, dass barpir (und die Familie von barpis Ex, und viele andere Menschen) in so einem Fall nicht das geringste Problem damit hätte, seine Entscheidungen zu akzeptieren. Sondern ihm liebevoll und einfühlsam Begleitung anbieten würden.

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass barpirs (Ex-)Freund eine solche Begleitung unter diesem Umständen gerne akzeptieren würde.

Den sich zum Sterben ein eine Höhle zurückziehenden einsamen Wolf habe ich jedenfalls bisher nur in der Theorie und im Märchen getroffen. In der Realität waren die Sterbenden, die ich kennenlerne durfte (und das waren einige, da ich in den letzen Jahren viel Zeit in Krankenhäusern, Hospizen und Senioreneinrichtungen verbracht habe) immer auf praktische Hilfe angewiesen. Und immer froh, wenn Sie freundliche, einfühlsame Begleitung hatten.

barpirs (Ex-)Freund hat aber - nachweislich! - keinen hochagressiven, mehrfach metastasierten, nicht therapierbaren Krebs. Er hat einen völlig problemlos und mit sehr guten Erfolgsaussichten operierbaren Einzel-Tumor.

Seine momentane Entscheidung ist es, diesen problemlos operierbaren Tumor nicht ärztlich behandeln zu lassen. Sondern stattdessen mit einer absehbar wirkungslosen und nebenbei absehbar zu sonstigen Mangelerscheinungen führenden Naturreis-Pseudo-Krebsdiät selbst an sich herum zu doktern.

Wer glaubt, Darmkrebs mit einer Naturreis-Diät heilen zu können, der weiss über seine Prognose offensichtlich nicht Bescheid. Der hält sich einfach nur die Augen zu und macht-sich-die-Welt-wide-wide-wie-sie-ihm-gefällt. Bis ihn die bittere Realität einholt.

Wenn er bei dem Unsinn bleibt, dann ist das der sicherste Weg, Anderen in naher Zukunft, vielleicht Wochen, vielleicht Monaten, vielleicht Jahren, als verdammt unappetitlicher Pflegefall zur Last zu fallen. Und das dann über längere Zeit hinweg

Und mach' Dir doch keine Illusionen: Zumindest die direkte Herkunftsfamilie wird, sobald die Kacke am Dampfen ist, eingebunden werden. Ob er das nun will und plant oder nicht. Ob die Familie das will oder plant oder nicht. Sie werden unter den Konsequenzen seiner Harakiri-Aktion leiden müssen. Von der Belastung der Wartezeit, der ständigen Sorge um ihn bis dahin, ganz zu schweigen.

Nee. Der zieht sich nicht im Einklang mit sich selbst zum Sterben zurück. Der sorgt nur dafür, dass er garantiert alle, die ihm nahe stehen, vollkommen sinnlos, aber dafür maximal, leiden läßt. Davor kann ich keinen Respekt haben.

Geändert von zarah (07.08.2016 um 22:18 Uhr)
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