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Alt 31.12.2016, 01:23
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Registriert seit: 23.10.2016
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream.

Ich danke Dir ganz herzlich für Deine lieben Zeilen und hoffe, dass Du noch zur Ruhe gekommen bist. Es berührt einem sehr, wie viel Sorgen sich Deine schwerkranke Mutter um Dich macht. Wenn man ein Leben lang die starke Person war und diese Rolle nicht mehr ausfüllen kann, ist das schon schmerzhaft. Deine Erfahrungen mit dem Leben deiner Schwester haben dazu geführt, dass Du dich als Single positioniert hast. Diese Rolle geht so lange gut, wie man nicht auf Hilfe angewiesen ist. Dann kann das Alleinsein unmöglich werden. Ich hatte ja einmal kurz angerissen, wie ich zu einem staatlich bestellten Vormund gekommen bin.
Nach einer schlagartig aufgetretenen Bewusstlosigkeit kam ich 2015 in ein Krankenhaus, wurde dort im Dämmerzustand mit der Frage konfrontiert, ob ich nicht mehr leben wolle und dass ich doch Antidepressiva brauche. Ansonsten wurde ich dort normal mit Essen versorgt. Im Entlassungsbrief stand dann, dass ich pürierte Nahrung bekommen sollte. Zu meinem Glück kippte meine Logopädin diese unsinnige Anordnung und ich wurde normal weiter versorgt. Soviel zu Ärzten und deren möglichen Fehlleistungen.
Nach eineinhalb jähriger passiver Nutzung des Krebs-Kompasses bin ich froh, dass ich mich registriert habe. Ich habe hier viel Halt in schweren Stunden erfahren und kann jetzt etwas davon zurückgeben.
Liebe Dream, ich danke Dir für die Schilderung Deiner Gefühle beim Frauenarzt. Diese Erfahrung musste ich logischerweise nie machen. Außer einem "Schnauzenschinder" (Zahnarzt) habe ich auf Grund früher Erfahrungen keinem Arzt vertraut. Erst auf das Drängen meiner Schwester, die einen Kontakt hergestellt hat, bin ich zu einen Medizinmann gegangen.
Nun werde ich noch versuchen, etwas Schlaf zu finden. Immerhin hatte ich bis 23:30 Uhr eine Tiefschlafphase.

Ich wünsche Dir auch noch etwas Ruhe ohne Schmerzen und quälende Gedanken.
Wolle2, am letzten Tag des Jahres 2016.