Liebe Dian,
Dein Beitrag hat mir keine Ruhe gelassen und ich möchte Dir gerne ein wenig Mut machen und die Angst vielleicht ein klein wenig mildern...? Ich weiß, daß Du Dich MENSCHLICH gesehen in Frankfurt nicht wohl gefühlt hast, ich denke es liegt in der Tat daran, daß Du wie in Deinem ersten Beitrag geschildert, bisher immer kerngesund warst und mit Krankenhäuser überhaupt keine Berührungen hattest. Dann kommst Du nach Bonn und wirst dort von Ärzten und Schwestern positiv überrascht. Das ist (auf Grund meiner Erfahrung) sicher eher ein angenehmer Zufall als die Regel. Ich war schon in diversen Kliniken und habe inzwischen gelernt dort nichts zu erwarten, ich wurde nie "betüddelt" oder ähnliches und deshalb war ich von Frankfurt positiv überrascht. Auf der Station wirst Du es hoffentlich dann auch anders empfinden, der normale Uni-Alltag (bei den Voruntersuchungen, bei der Aufnahme etc.) gibt da vielleicht wirklich nicht viel her. Aber MEDIZINISCH gesehen sind die wirklich TOP! Ich hatte eine Vulvektomie, d.h. mein äußeren Geschlechtsteile wurden wirklich massiv verändert, aber dennoch: alle anderen Ärzte die es bisher sahen waren regelrecht begeistert von dem klasse OP-Ergebnis. Ich denke dieser Aspekt, das medizinische-fachliche sollte nun im Vordergrund stehen. Wie auch die anderen Mädels schon schrieben: hinterher wirst Du sicher erstaunt sein, daß alles halb so wild war. Ich wünsche es Dir von ganzem Herzen!!!
Ich war also zwölf Tage lang auf der Station und kann nichts negatives darüber berichten. Das Haus wurde erst vor wenigen Jahre komplett renoviert, die Zimmer, die übrigens "PatientINNENzimmer" genannt werden , sind hell, freundlich und angenehm... und SAUBER! (ich glaube es gibt sogar nur Ein- und Zweibett-Zimmer, natürlich mit Dusche und WC,) das Essen ist echt okay und die Schwestern alle ganz lieb (besonders die chinesische und philipinische Schwester waren ganz süß, auch wenn ich sie am Anfang nicht so gut verstanden habe... )... Die Ärzte... naja, die sind schon manchmal ein wenig kurz angebunden, aber das ist auch tagesformabhängig denke ich, scheue Dich bei der Visite nicht, alle Fragen zu stellen die Dir auf dem Herzen liegen, das ist Dein Recht! Am Besten schreibst Du immer gleich auf, wenn Dir was einfällt, was Du wissen möchtest, damit Du es nicht vergisst bei Visite. Ansonsten... was soll ich noch sagen, ...mmmh ... ich habe es wirklich sehr gut "überlebt" und wie Du weißt, werde ich ja vielleicht auch noch mal gelasert werden, eine gewisse ich nenne es mal "Grundangst" ist immer da, aber ich weiß nun, was mich erwartet und kann dadurch besser damit umgehen. Ich hatte damals das Glück einiger sonniger Tage und konnte auch etwas raus, als ich noch nicht soviel und weit laufen konnte, haben wir uns eine Rollstuhl ausgeliehen und mein Mann ist mit mir in den Park gerollt, das noch so als kleiner Tip, ich weiß ja nicht, wie lange sie Dich jetzt dabehalten möchten.Ich bin übrigens am Mittwoch auch "vor Ort" und habe einen Termin mit "der" Oberärztin. Wenn ich sie sehe, kommt sie wahrscheinlich gerade von Deiner OP Überlege es Dir: Wenn Du magst besuche ich Dich gerne auf der Station zum Reden und Händchenhalten , dann melde Dich einfach nochmal unter meiner eMail-Adresse damit wir uns austauschen können. Wie gesagt, das ist nur ein Angebot, fühle Dich nicht dazu gedrängt, ich kann verstehen, wenn Du erstmal lieber nur Deinen Freund oder Deine Familie um Dich haben möchtest, anstatt einer quasi "Unbekannten"
Ich denke an Dich, habe auch dank Wiebkes Tip ein Kerzchen für Dich angezündet - Danke Wiebke -, und fühle ganz doll mit!
Und vergiss nicht: DU hast einen ganz wichtigen Platz in diesem Leben!!! Du wirst wieder gesund, denn Du hast alle Chancen dazu!! Glaub daran!!! Und wir alle freuen uns sicher schon von Dir in diesem Forum zu lesen: "Hallo Mädels, hier bin ich und es geht mir gut!!!"
Ganz viele warme und tröstende Sonnenstrahlen sind unterwegs zu Dir!!!
Tanja
tanja-email@freenet.de