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Alt 11.10.2004, 00:33
Gast
 
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Standard prognose bei zweitem rezidiv ?

Lieber Robert,

mit den Prognosen ist es so eine Sache: sie basieren auf Statistiken und Mittelwerten und sagen über den individuellen Einzelfall rein gar nichts aus; denn den Durchschnittspatienten gibt's nicht. Außerdem sind die Therapien, die heute zum Einsatz kommen (insbesondere mit Taxanen, Aromatasehemmern und Herzeptin)um ein Vielfaches potenter als diejenigen, auf denen die Studien, die den Prognosen zugrunde liegen, beruhen. Kurz: vergesst die Prognosen!

Wenn ich dich richtig verstehe, hat deine Frau ein Lokalrezidiv (Narbenrezidiv?) an der Brust und keine (Knochen oder Organ-) Metastasen. (Stimmt das?) Die sind nach Aussage meines Radioonkologen durch Bestrahlung recht gut in Schach zu halten. Er (mein Radioonkologe) hat Patientinnen, deren Lokalrezidive er schon während zehn Jahren immer mal wieder erfolgreich bestrahlt, (was mich persönlich sehr beruhigt). Anders ist es bei Metastasen.

Ich hatte selber ein inflammatorisches Mamma-Ca. (ED 04/2002). Ich wurde mit Chemos und Bestrahlung behandelt und nehme bis heute Aromatasehemmer. Es geht mir gut, und ich habe mir vorgenommen 75 Jahre alt zu werden und meine Enkelkinder noch zu sehen... Prognose hin oder her! ;-))

Für den zu erwartenden weiteren Verlauf der Krankheit wäre es eher wichtig, ob deine Frau befallene Lymphknoten hatte oder nicht, wie der Hormon- und Her2-neu Status und wie das Grading waren. Aber auch hier gibt es Patientinnen, die mit schlechten Karten länger überleben als solche mit bessern.

Lieber Robert, genieße das Leben mit deiner Frau, so lange es geht und ohne euch mit dem "Wie-Lange?" zu belasten. Möge es länger und schöner sein, als ihr es je geahnt hättet!

Alles Liebe für dich und deine Frau
viola
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