Malignes Melanom
Hallo zusammen,
ich habe diese Seite vor ein paar Tagen entdeckt und mich jetzt durch sage und schreibe 128 Seiten durchgelesen, um ja nichts zu verpassen.
Leider hat auch mich vor ca 1,5 Jahren die harte Diagnose MM getroffen. Es war genau im Januar 2003. Der Arzt (Chirurg) sagte damals total erschüttert, er hätte eine Patientin, die lebt jetzt schon 7 Jahre, obwohl sie einen Tennisballgroßen Lymphdrüsenkrebs habe. Seine Worte schockierten mich, obwohl er mich eigentlich trösten wollte.
Eigentlich hatte ich am Rücken nur eine Feigwarze. Ich konnte sie ja nicht sehen, aber ca. 6 Monate vor der Diagnose blieb ich mit dem Badeanzug daran hängen und sie fing an zu bluten. Ich dachte mir überhaupt nichts dabei und das Thema war für mich erledigt. Nach einiger Zeit stellte ich fest, dass diese Feigwarze größer geworden ist. Ich dachte, das sei normal,da sie ja verletzt wurde. Irgendwann im Dezember drehte ich mich im Bett Nachts um und das Ding fing an zu bluten, ich dachte nur, da es sowieso störte, das läßt du dir wegmachen. Ich ging zum oben genannten Arzt nach der Arbeit und überredete ihn, das Ding gleich wegzuschneiden. Nach 14 Tagen sollte ich dann zum Faden ziehen kommen. Dann kam der Satz "kommen sie doch ersteinmal in mein Büro". Diese Feigwarze war hautfarben, nichts schwarzes, nichts dunkles, eben nur vergrößert. Dann in der Charite Hautklinik, Sicherheitsschnitt und Entfernung des des Wächterlymphknotens im Februar. Das MM war 3.5mm groß, ich glaube Clark Level IIIb, aber da müßte ich noch mal nachsehen. Am Entlassungstag erfuhr ich, dass der Wächterlymphknoten befallen war und das eine eventuelle Metastase am Darm gefunden wurde. Nach 2 Wochen noch einmal OP, und in der rechten Achsel wurden alle Lymphknoten entfernt. Dann 14 Tage nach der Entlassung, Punktion des aufälligen Gebildes am Darm, hat nichts gebracht. Danach mußte ich zum PET, da stellte sich raus, das Ding am Darm ist auf jeden Fall bösartig. Also wieder OP Termin, wieder Charite Chirurgie, es war sehr belastend. Eine Woche nach der Entlassung Interferon Therapie. 4 Wochen 5x 10 Mill. Einheiten und die Mitteilung, es war eine Metastase am Darm. Drei Wochen nach der Entlassung fuhr ich zur AHB und erlebte alles dort nur wie im Film. Ich war durch das Interferon wie benebelt, hatte alle Nebenwirkungen, die es so gibt, aber ich wollte nicht abbrechen. Nach 2 Wochen wurde in der AHB dann planmäßig auf 3 x 10 Mill. Einheiten umgestellt, 2 Jahre sollte die Einnahme dauern. Danach ging es mir ab und an etwas besser, aber mein Hauptnahrungsmittel wurde Paracetamol. Nach 3 Wochen AHB rief mich mein Lebenspartner an, der Befund von der Metastase am Darm ist mit der Post gekommen, aber er versteht den Befund nicht. Da stehe drin, keine Metastase des bekannten Melanoms. Er sandte mir den Befund zu und mein behandelnder Arzt während der AHB, erklärte mir den Befund. Es war keine Metastase, sondern ein anderer Krebs, ich hatte ein malignes Karzinoid. Das ist zwar auch Krebs, aber bei weitem nicht so gefährlich und Metastasen werden erst nach ca 20 Jahren gebildet und diese Dinger wachsen sehr langsam. War ich sauer auf den Arzt, der mir die falsche Diagnose gesagt hatte. Meine Chancen das alles zu überleben verbesserten sich mit einem Schlag, ich war echt froh, 2 Sorten Krebs zu haben. Nach der AHB habe ich ersteinmal 4 Wochen Urlaub genommen und bin danach trotz Abraten des Arztes wieder arbeiten gegangen. Im Januar 2004 hatte ich dann allergische Reaktionen durch das Interferon (Hautausschlag an Armen und Bein) und ich spritze seit dem nur noch 3 x 5mill. Einheiten in der Woche. Es ist immer noch sehr anstrengend mit der Dosis, aber ich möchte mir später keine Vorwürfe machen, weil ich abgebrochen habe. Also futtere ich regelmäßig Paracetamol, pass immer auf, dass die Haare nicht wieder ausfallen (ich hatte schon mehr Kopfhaut, als Haare--> aber das bekommt man in Griff, sind alle wieder nachgewachsen und dichter als vorher). Tja und nun warte ich sehnsüchtig, dass die 2 Jahre mit Interferon um sind und ich wieder zu kräften komme.
Gruß an alle Mitkämpferinnen
@Ophelia
Ich war von Ende Mai bis Ende Juni auch in Ückeritz zur REHA, da müßten wir uns eigentlich getroffen haben.
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