Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen
Liebe Barbara, liebe Beate,
Beate, ist alles in Ordnung bei dir? Wie war der Zahnarzt/Schwesterbesuch, hat sie etwas gefunden? Stell ich mir wahnsinnig anstrengend vor, ständig die Sprache zu wechseln. Habe mein Englisch seit der Schulzeit so gut wie überhaupt nicht mehr gebraucht, demzufolge ist es natürlich schlecht. Wie Barbara schon geschrieben hat, nimm es deinen Kindern nicht übel, dass sie anders trauern als du. Ja, der Geburtstag meiner Mama, wir sind insgesamt zwar nur mit 9 Personen, aber dabei sind 5 die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Meinen Eltern ist auch nicht nach „Feiern“ zu Mute, aber es ist ja der 75. Geburtstag. Wir werden nur zusammen in einem Lokal essen gehen, das wars dann.
Barbara, toll, was du schon alles geschafft hast. Ist schon so, dass eine gewisse Generation Männer meint, eine Frau sei ohne Mann im Haus verloren. Weißt doch, wie manche Männer sind, das starke Geschlecht und ohne sie haben Frauen eben hilflos zu sein. War wohl früher so. Aber wahrscheinlich liegt es auch daran, dass sein Kind nun alleine ist. Sie meinen es doch nur gut. Diesen Satz bekomme ich auch immer zu hören, wobei meine Mama mich eher als Kindergarten-Kind behandelt wie mein Papa. Da wir nun alleine sind, meinen sie, uns weiter betüddeln zu müssen, auch wenn wir erwachsene Frauen sind.
Habt ihr euch ausgesprochen? Nun bist du fast sechs Monate alleine, ist schon Wahnsinn, bei mir sind es morgen 10 Wochen.
Aber Barbara, kannst stolz auf dich sein, hast doch so viel geschafft und bist auf dem richtigen Weg.
Wenn ich im Forum von Beatrix lese, fällt mir aber wieder auf, dass sich hier bei uns die Gespräche schon sehr gewandelt haben. Ist doch gut so, oder?
Dank des einen Globuli bin ich auch tagsüber etwas ruhiger geworden und mit dem Schlafen bin ich mehr als zufrieden. Er hat mir wohl das Richtige ausgesucht, schon komisch ein einziges Globuli für 3 Wochen. Na, abwarten, eine Woche ist nun schon vorbei.
Gestern meine Telefongespräche waren nicht nur lang, sondern haben mir auch was gebracht, kamen auch keine blöden Sprüche, gegen die ich ja mittlerweile allergisch bin.
Heute habe ich den Rentenbescheid bekommen, ist schon deprimierend, dann hat Klaus 46 Jahre immer nur gearbeitet und was dann im Endeffekt rauskommt ist schon erschreckend. Es wird ja auch kein Unterschied gemacht, ob jemand nicht mehr arbeiten möchte oder nicht mehr kann, die 10,8 % werden abgezogen. Mein Einkommen wird ja angerechnet und so verbleiben noch 136 Euro. Aber bin nicht erstaunt, der BfA-Sachbearbeiter hatte es so schon angedeutet und mir damals bei der Antragstellung knallhart gesagt, dann solle ich doch meine Arbeitszeit reduzieren, dann bekäme ich zwar weniger Gehalt aber dafür mehr Rente. Kann mich aber damit noch nicht befassen, dann hätte ich ja noch mehr Freizeit.
Liebe Susanne, liebe Petra, ich hoffe, es geht euch gut.
Liebe Grüße, einen angenehmen Abend und eine ruhige Nacht
Irene
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