Interferon-Therapie
Hallo an alle,
leider hat auch mich vor ca 1,5 Jahren die harte Diagnose MM getroffen. Es war genau im Januar 2003. Nach Entfernung aller Lympfknoten in der rechten Achsel begann ich eine Woche nach der Entlassung mit der Interferon Therapie. 4 Wochen 5x 10 Mill. Einheiten, in der Zeit ging es mir sehr schlecht, schlechter Geschmack und die wahnsinnigen Muskelschmerzen, Schwindel und Kopfschmerzen. Nach den 4 Wochen Umstellung auf 3x 10 Mill. Einheiten. Das habe ich mit Hilfe von Paracetamol 1 Jahr durchgehalten, trotz der schlimmen Nebenwirkungen. Dann kamen allergische Reaktionen dazu, juckender Hautausschlag am rechten Arm und an beiden Waden großflächig. Daraufhin wurde die Dosis auf 3x 5 Mill. Einheiten reduziert. Es dauerte fast 2 Monate, bis ich nach der Reduzierung der Dosis eine leichte Besserung bemerkte. Ich muß noch bis April 2005 spritzen, dann sind die 2 Jahre rum. Ich freue mich wahnsinnig auf diesen Tag, aber bei meiner letzten Nachsorge, sagte mein Arzt so ganz nebenbei, es ist ja noch nicht raus, ob nicht doch 5 Jahre gespritzt werden muß. Das hat mich erst einmal umgehauen, aber ich habe nicht weiter nachgefragt. Bis jetzt habe ich keine Metastasen bekommen und das schreibe ich dem Interferon zu. Ich arbeite voll und habe enorme Konzentrationsprobleme, aber liebe Kollegen, die mich unterstützen. Wenn ich nach Hause komme, ist das Sofa für ca. 2 Stunden meins, bevor ich mich anderen Dingen zuwende. Die Müdigkeit und die Muskelschmerzen sind unerträglich und im August verstarb auch noch mein ältester Sohn. Seit dem haben sich die Nebenwirkungen vom Interferon verstärkt. Ich denke, mein Lebenspartner und mein jüngster Sohn haben in letzter Zeit ganz schön zu leiden, unter meinen Agressionen. Ich habe auch den Kontakt zu Freunden bis auf das notwendigste reduziert, es ist mir alles zu anstrengend, aber bis Aprill 2005 will ich auf jeden Fall durchhalten.
Sollte dann die Frage 5-Jahre auftauchen, weiß ich echt nicht, wie ich mich dann entscheiden soll.
Gruß an alle von Carmen
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