Erfahrungsaustausch, Teil 2
Liebe Betroffene,
ich kann verstehen, wie Fred schreibt, daß die Angst umgeht, wer wird wohl der/die Nächste sein. Nur ist dies ein Forum für Betroffene einer sehr agressiven Krebserkrankung (wie natürlich viele andere auch.z.B. das PankreasCa). Und wenn ich hier Hilfe erwarte und die in vielfältigster Form auch bekomme, so muss ich doch immer gewahr sein, daß ich mit sehr schlechten Nachrichten konfrontiert werde. Dies wird , solange diese Forum existiert, und ich hoffe, daß das noch lange der Fall sein wird, noch oft der Fall sein. Man wird mit Betroffenen leiden, mit denen man schon sehr lange , oft über Jahre im Austausch steht. Ich selbst habe schon einige mir sehr lieb gewordene E Mail Bekannte verloren und ich bin dann natürlich immer sehr traurig.
Der Tod ist nicht nur bei Krebserkrankungen immer präsent, aber er stellt für die Betroffenen eine besondere Bedrohung dar, weil er die Endlichkeit so sehr bewusst macht.
Für mich ist eine grosse Hilfe, daß ich an ein Leben nach dem Tod glauben kann. Und ich bin mir sicher, dass die vielen Verstorbenen hier aus diesem Forum nicht wirklich abwesend sind.
So viel Leid hier ist und auch noch sein wird, so eine grosse Hilfe stellt dieses Forum für Betroffene doch im Austausch miteinander dar.
Ich habe im Brustkrebsforum des Medizin-Forums oft miterleben dürfen , wie hilfreich die Begleitung der Betroffenen bis zu ihrem Ende war. E Mails wurden ausgedruckt, und dieses waren oft mehrere Dutzend, und den Erkrankten ins Hospiz gebracht. Persönliche Kontakte und auch Sterbebegleitung wurden von sog. wildfremden Menschen aus dem dortigen Forum geleistet. Oft mehr Hilfe als die Erkrankten aus ihrem persönlichen Umfeld bekamen.
Ich denke nur wer den Tod auch akzeptieren kann, kann das Leben auch LEBEN.
In diesem Sinne
heute anonym
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