... grins - heute ist hier was los...
Nein, meine Redseligkeit wurde nicht ausgenutzt - meines Wissens, oder die betreffenden Personen schweigen!
Wichteln kenne ich - wir praktizieren aber nächste Woche auf unserer sportlichen Weihnachtsfeier die Weiterentwicklung: Horror-Wichteln. Da kann man dann das ein oder andere scheußliche Geschenk loswerden (dafür bekommt man dann ein anderes greuliches Geschenk... Ja, schön dass der Sport in einer beheizten Halle stattfindet! Obwohl - ich laufe ja auch noch und ich bin dann den Rest des Tages sehr verwundert darüber, dass ich mich das bei diesen Temperaturen traue, denn ich finde Kälte nicht gerade toll...

Hier jetzt auch mal meine wunderbare Geschichte zum Thema "Die bucklige Verwandtschaft" (viel Spaß beim Lesen):

Also, es fing am Tag vor der Beerdigung meiner Mutter an:
Ich hatte mich auf ein Bett geworfen und war gerade vor dem laufenden Fernseher eingeschlafen (völlig fertig, es war das erste Mal, seitdem meine Mutter gestorben war, dass ich für mich alleine war), als meine Tante und Cousine eintrafen. Vorab, meine Cousine hat eine Katze als Kindersatz (alleinstehend, frustrierte Lehrerin, mitte vierzig), die sie über alle Maßen vergöttert - zusätzlich dazu ist sie in Verbindung mit meiner Tante echt nervtötend. Tini war also völlig fertig eingeschlafen, da hörte ich nur ein schnippisches "Hallo" und wurde sofort mit Fragen bombadiert, wie ich mir die Unterbringung ihrer Katze vorstelle, und, und, und... keine Umarmung, nix Anteilnehmendes, nur Befehle. Daraufhin habe ich mich umgedreht, bin gegangen und habe sie einfach stehen lassen. Ich fand das extrem gefühllos, wie sie sich verhielt.
Eine halbe Stunde später - ich war gerade dabei, ein großes Essen mit allen Freunden vorzubereiten - kam sie runter und wollte "die Höflichkeiten" nachholen. Ich war sauer über dieses dumme Verhalten und sagte ihr das auch, schließlich war eine Woche vorher meine Mutter gestorben und sie hatte noch kein einziges Wort der Anteilnahme bis dahin mir gegenüber übrig gehabt (neee, ich hatte sie sogar in der Nacht als meine Mutter starb auch noch getröstet) und dann wurde ich als Dienstbote behandelt.
Sie fühlte sich daraufhin auf die Füsse getreten, nannte mich Sensibelchen und verließ die Küche, bekam von anderen auch noch mal ein paar kritische Anmerkungen über ihr Verhalten (das war nicht auf mich beschränkt) und verzog sich dann mit ihrer Mutter auf ihr Zimmer. Der einzige Grund, warum ich sie nicht umgehend aus dem Haus geworfen habe, war mein Vater.

Die Feier am Abend war wunderschön - wir haben mit allen Freunden eine richtig schöne Zeit verbracht, es wurde viel geredet, gelacht und gut gegessen, dazwischen saß meine schlechtgelaunte Cousine. Später beklagten sich beide (Tante und sie) darüber, wie man überhaupt am Abend vor der Beerdigung feiern konnte (meine Mutter hätte es super gefunden), darüber, dass ich zur Beerdigung nur weiße Kleidung anhatte (meine Mutter verabscheute Trauerkleidung) und, und, und... Auf der Trauerfeier saß sie abseits und gab mir noch nicht mal am Grab die Hand, später (im Lokal) hat sie jeden mit Nichtachtung gestraft und einen Versöhnungsversuch meinerseits ausgeschlagen. Ich habe ihr dann noch einen schönen Tag gewünscht, denn auf seine Art war der Tag schön, selbst eine vollkommen fertige Freundin meiner Mutter (die sie im Krankenhaus kennengelernt hat), konnte ich trösten und mit einem Lächeln nach Hause schicken. Dann wünschte ich meiner Cousine noch ein schönes Leben mit sich selbst, weil ich kaum glaube, dass es einen Menschen gibt, der mit ihr leben will. Das Schöne war, dass sie mit ihrem Verhalten, niemanden beeindruckt hat - jeder hat sie links liegen lassen. Sie ließ dafür das dreckige Katzenstreu in einer Tüte auf dem Schreibtisch in ihrem Zimmer liegen, genauso, wie dreckiges Geschirr und ein kaputtes Bett (von dem sie uns nichts sagte).
Trotzdem hat sie es nicht geschafft, diesen Tag im Mittelpunkt zu stehen (auf Beerdiungen ist der Verstorbene der Mittelpunkt - wer also zu einer solchen Gelegenheit im Mittelpunkt stehen will, sollte aufhören zu atmen).
Tja - so verhielt sich eine Frau, die meine Mutter sehr geliebt hat.
Normalerweise bin ich nicht so, aber ich glaube nicht, dass ich mehr als nur höfliche Floskeln mit ihr wechseln werde.

Genug erinnert. Sieht sich heute jemand den letzten Teil von Sex and the City an??
Bis nachher!
viele liebe Grüsse
tini