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Alt 17.12.2004, 19:27
Gast
 
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Standard Vulvakarzinom--Suche junge Betroffene

Ach Tanja,
Du bist einfach Spitze!
An alle:
Tut mir leid, wenn ich im Moment hier so gar nicht präsent bin, aber ich hatte in den letzten Wochen einen Todesfall in der engsten Familie, eine Geburt (Frühchen), Probleme mit Sohnemann - und auch eine Hochzeit. So ist das Leben........
Soll heissen, ich war vollauf beschäftigt mit der Familie.
Hatte zwar wenig Zeit, um in mich "reinzuhorchen", aber der Blick in den Spiegel hat mir schon gesagt, dass das alles nicht ohne Spuren geblieben ist.
Wer hier mitgelesen hat, hat mitbekommen, dass mir die "Kügelchen" meiner Ärztin (Homöopathie) sehr geholfen haben. Wirkungsdauer war 3 Monate. Die sind rum und ich merke, wie es mir schlechter geht. Meine Ärztin eröffnet gerade ihre neue Praxis in Tübingen, aber ich komme einfach nicht an sie ran. Ich habe es per Mail, Telefon und Schneckenpost probiert. Bislang noch keine Antwort. Jutta und Biggi, ich habe Euch nicht vergessen! Ich brauche sie auch sehr dringend, stehe aber momentan völlig auf dem Schlauch. Merke, wie es mir von Tag zu Tag schlechter geht, und weiss gar nicht, wie ich diese "Feiertage" bis Mitte Januar überstehen soll.
Wenn zu viel passiert, haut das frau wieder so richtig runter...
An die "neuen" Männer hier:
Ich finde es wunderbar, dass Ihr Euch nicht nur Sorgen um Eure Frauen macht, sondern auch darüber nachdenkt, wie das in Zukunft weitergehen soll. Als Betroffene kann ich Euch nur sagen, dass Ihr wahrscheinlich unendlich viel Geduld braucht.
Tanja hat mich in einer Email zu Recht ermahnt, etwas offener in sexuellen Dingen zu sein. Es fällt mir schwer, aber ich versuche es.
Ich bin nicht im blöden Sinne "verstümmelt" (hallo Tanja, aber wir wollten ja das Kind beim Namen nennen.), ich wurde nur 5 Mal gelasert. Das ist äusserst schmerzhaft, aber ich habe noch meine Schamlippen und meine Klitoris.
Trotzdem hatte ich wahnsinnige Angst vor Sex. Ich muss dazu sagen, dass ich mich auch zu den Glücklichen schätzen darf, die einen sehr einfühlsamen Ehemann haben. Ich wurde das 1. Mal im Dezember 02 gelasert. Bis das verheilt war, vergingen Monate. Wir hatten in dieser Zeit auch Sex - für beide Teile befriedigend - aber eben keinen GV.
Wir haben es immer wieder probiert, aber es stellte sich nach langer Suche heraus, dass durch das Lasern eine Narbenwucherung am Scheideneingang entstanden war. Ein Eindringen war rein mechanisch nicht möglich. Nachdem diese Wucherungen per Laser im August entfernt wurden, fuhren wir in Urlaub - hoffnungsfroh. (Gell, Tanja, Du erinnerst Dich noch, lächel...)
Jetzt sollte es soweit sein. Das Eindringen war äusserst schmerzhaft, wurde aber von der Lust übertönt. Es war schön! Nach 2 Jahren endlich wieder GV! Nach viel Kuschelzeit macht man das Licht an, geht ins Bad, um sich die Zähne zu putzen.
O Graus, das Bett ist blutgetränkt, mir läuft das Blut an den Schenkeln runter.... War nicht so ganz nett. Musste nach 14 Jahren wieder Tampons kaufen (hatte 1990 Gebärmutterhalskrebs und -entfernung - nicht mehr gewohnt). Es hat noch Tage nachgeblutet und weh getan.
Zu Hause irgendwann nochmal probiert. Das gleiche Ergebnis, nicht mehr so schlimm, aber irgendwo auch nicht aufregend. Da muss ich Dir, Tanja, absolut recht geben mit Deiner Äusserung: es muss trainiert werden!
Ich habe es nicht getan und ich fühle mich heute - trotz vorhandener Schamlippen und Klitoris - als asexuelle Frau. Und das wünsche ich wirklich niemandem.
Kann sein, dass meine momentane Lebenssituation es nicht zulässt, dass ich mich entspanne. Ich habe Sorgen mit meinem Sohn, ich bin krebskrank. Aber ich sehe selbst, dass meine Prognose - trotz liebem Ehemann - nicht so gut ist.
Es grüsst Euch alle ganz lieb und wünscht Euch einen schönen 4. Advent
Eure
Helga
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