zwei Jahre Bauchspeicheldrüsenkrebs
Liebe Elke,
ja, Weihnachten, das ist eine schwierige Zeit für alle, die mit einer schweren Erkrankung leben müssen: All die stimmungsvollen Bilder, die fröhlichen Lieder, das geschäftige Treiben - all das bekommt einen Schatten, wenn einem so schmerzlich bewußt gemacht wird, wie schnell das Leben vorbei sein kann.
Auch für mich ist diese Ungetrübtheit des Weihnachtsfestes aus meiner Kinderzeit vorbei: Meine Mutter starb an einem 16. Dezember - vor drei Jahren. Und gerade an Weihnachten muß ich so oft an sie denken, weil sie dieses Fest mit all seinen Vorbereitungen so sehr geliebt hat. Ich vermisse sie sehr, immer wieder - und doch, so lapidar das auch immer wieder klingen mag: Das Leben geht tatsächlich weiter. Man möchte das eigentlich gar nicht hören, weil man ja am liebsten hätte, daß die Zeit stillstände; aber es ist auch tröstlich zu erfahren, daß sich der Schmerz irgendwann verändert; er verschwindet nicht, aber man lernt, damit umzugehen. Deshalb ist Weihnachten für mich auch immer mit einem Funken Hoffnung verbunden.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein hoffnungsvolles Weihnachtsfest, und Dir, liebe Elke, daß Du jeden Tag mit Deiner Familie genießen kannst, trotz aller Ängste, die euch beschäftigen und belasten. Meine Mutter hätte damals genre noch ein Weihnachtsfest mit uns erlebt - das war uns leider nicht mehr vergönnt. Nutzt also diese Chance, das kann Deinem Vater viel Kraft geben.
Liebe Grüße, Tina
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