Wie kommt der Tod?
Liebe Rosemarie,
Du hast eine sehr schwere Zeit hinter Dir. Du wirst eine lange Zeit brauchen, um einiges verarbeiten zu können. Nimm Dir diese Zeit. Du hast alles gemacht, was Du konntest. Dein Wolfgang hat gemerkt, dass Du bei ihm warst, er hat Dich fest gehalten. Er hat gespürt, er ist nicht alleine und Du warst für ihn da. Mehr konntest Du nicht tun. Es ist eine furchtbare Krankheit und irgendwann muss man zugeben, dass Sterben eine Erlösung ist, wenn ein geliebter Mensch so leiden muss. Ich habe mal gehört, dass sterbende, ich habe es von sterbenden Kindern gelesen, sich erst fallen lassen können, wenn die Angehörigen aus dem Zimmer sind. Viele sterben alleine, weil sie spüren, wie sehr die Angehörigen leiden. Ich weiß nicht, was da dran nun stimmt, aber vielleicht ist es für Dich ein kleiner Trost. Ich wünsche Dir Zeit, Zeit für Deine Trauer und auch Zeit, um zu begreifen. Es ist so schwer, aber glaube mir, irgendwann kannst Du an schöne Zeiten mit Wolfgang denken. Die habt ihr sicherlich erlebt, da Du voller Liebe von ihm schreibst. Aber nun war es Zeit für ihn, einschlafen zu dürfen. Schreibe, wenn Dir danach ist, ich bin immer da!
Ganz herzliche Grüße
Monika
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