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Alt 07.01.2005, 19:04
Gast
 
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Standard Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo ihr Lieben,
ja, irgendwie ist es still geworden hier, bin aber auch nicht unschuldig daran.
Also, am Mittwoch hab ich doch geschrieben, es hätte geschellt. Muss euch berichten, dass am Mittwochmittag im Büro das Telefon schellte und meine langjährige Email-Freundin aus Ludwigshafen war am Telefon. Sie hat irgendwie meine Telefon-Nr. im Büro ausfindig gemacht. Wir schreiben uns schon seit Jahren, haben auch schon mal telefoniert, aber uns noch nie persönlich kennengelernt. Klar, Bilder hatten wir schon übers Netz geschickt. Sie hatte uns schon im Juli 2003 zu ihrem Geburtstag eingeladen, aber da bekam Klaus eine Woche vorher die Diagnose. Und über die Einladung 2004 brauch ich ja nichts zu schreiben. Jedenfalls rief sie an und wollte mich fragen, ob es mir recht wäre, wenn sie und ihr Mann mich besuchen kämen. War so was von erstaunt, eine Fahrtstrecke sind schließlich 250 km und konnte es auch gar nicht richtig begreifen. Endeffekt, sie sind dann gegen 17:00 gekommen und es war so, als ob ich sie schon immer gekannt hätte. Überhaupt nicht fremd. Sie hatten sich in meiner Nähe in einer Pension einquartiert und so habe ich abends meinen Sachgebietsleiter zu Hause angerufen und gefragt, ob ich meinen ersten freien Freitag dann am Donnerstag nehmen könnte. War kein Problem und so habe ich den Beiden gestern etwas von Köln gezeigt. Susanne, das Schokoladenmuseum, im Sonnenschein am Rhein spazieren gegangen, durch die Altstadt gebummelt, bei „Früh“ lecker gegessen. War echt toll und die Überraschung war gelungen und es hat mich total abgelenkt. Gestern Abend sind sie dann wieder nach Hause gefahren. Bewahrheitet sich mal wieder, mit „Fremden“ versteht man sich bedeutend besser als mit langjährigen Bekannten.
Heute bin ich dann arbeiten gewesen, ist ja immer noch so außergewöhnlich viel zu tun.
Liebe Susanne, ich finde es gut und richtig, dass du uns nicht immer nur Mut machst, sondern auch von deinen Ängsten und Sorgen sprichst. Hätte dich heute sowieso drauf angesprochen, da ich bei KHK nachgelesen habe. Mußt uns nicht schonen, wir sind auch für dich da.
Ich kann mir vorstellen, dass dich das Gespräch sehr aufgewühlt hat. Hab gar nicht gewusst, dass deine Tumorart so selten ist, 21 x auf der Welt, unvorstellbar, aber es ist schon toll, dass er darüber eine Studie macht. 3 mm vom Atemzentrum, meine Güte Susanne. Wie ist denn das weitere Vorgehen der Studie, nehme ja an, dass du daran teilnimmst und wann ist denn deine nächste Untersuchung? Gut, dass du Vanessa so abgelenkt wirst, sonst wärst du noch viel mehr am Grübeln.


Ansonsten ging es mir durch die unverhoffte Ablenkung ganz gut. Ja, liebe Beate, wir schaffen es!

Wünsche euch Allen einen angenehmen Feierabend und liebe Grüße

Irene
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