Kleinzeller und Chemo
Hallo Anke,
leider wirken die beim Kleinzeller üblichen Chemotherapien nicht auf Gehirnmetastasen, weil sie da gar nicht oder nur kaum hingelangen. Das verhindert die sogenannte Blut-Hirn-Schranke. Eigentlich eine geniale Schutzfunktion des Körpers.
Allgemein ist es aber schon so, dass die Chemo auch auf Metastasen wirkt, weil eben die Metastasen genetische Nachkomen des Primärtumors sind. So werden z.B. Metastasen in der Leber trotdem wie Lungenkrebs behandelt. Leider kommt es aber immer wieder vor, dass zwar der Primärtumor schrumpft, aber doch nicht alle Metastasen. Das liegt daran, dass sich dann die Metastasen schon weiterentwickelt und verändert haben und die Chemo ihnen nichts mehr ausmacht. Bei meinem Vater ist nach den ersten Chemos der Primärtumor in der Lunge deutlich geschrumpft, die Lebermetastasen aber nicht. Deshalb wurde dann auf ein anderes Chemo-Schema umgestellt. Wahrscheinlich ist das bei Deiner Mutter auch so. Möglicherweise bekomt sie auch Topocetan, das als eines der wenigen Chemotherapeutika die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Das könnte auch der Grund sein, worum die Ärzte erst mal auf eine Bestrahlung verzichten und sich als letztes Mittel aufbewahren wollen.
Liebe Grüße und viel Glück
Joachim
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