Ohne Magen (Magenkrebs) - Speisekartenprobleme
Liebe Magenlose und Magenlosinnen,
nach allgemeiner Lesart habe ich das Schlimmste hinter mir: neoadjuvante Radiochemotherapie (mit reichlich Komplikationen) und dann im November letzten Jahres die totale Magenresektion. Mit der Ess- und Trinkproblematik seither komme ich aber nicht zurande. Zwar lassen sich die (Früh-)Dumpingsymptome durch strikteste Einhaltung der Mestrom'schen Diätempfehlungen einigermassen im Rahmen halten, aber wie macht Ihr das, dass Euch ein Vollkornbrot schmeckt, wenn es so wie vorgeschrieben völlig zerkaut sein soll? Für mich schmeckt das dann so bitter, dass mich davor regelrecht ekelt. Ähnlich ist das mit den diversen gedünsteten Fisch- und Fleischgerichten. Wenn man die so lange kaut, bis sie den erforderlichen strohartigen Aggregatzustand eingenommen haben, ist alles, was dem Zeug einigermassen Geschmack verleihen soll (Saucen, Gewürze...) doch schon lange dahin. Und was macht einer, der sich mit ungezuckertem oder nach Süssstoff schmeckendem Tee einfach nicht anfreunden kann? Und alle anderen Getränke nur lauwarm und ohne Kohlensäure...
Ich sag's Euch, ich bin echt verzweifelt, denn außer Mangos, Melonen und Papayas ist alles, was ich esse ein mich Zwingen und Hinunterwürgen. Ich probier jetzt schon einige Wochen herum, aber es ist immer dasselbe: entweder ich finde es abscheulich, oder ich bereue es. Wie schafft man es sich einzureden, dass einem das, was man essen darf auch schmeckt? Ich würde wirklich lieber ganz aufs Essen verzichten, aber bis jetzt habe ich schon 35 kg abgenommen...
Alex
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