Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen
Lieber Guido,
du tust mir so unendlich leid. Ich hatte die gleiche Situation Anfang August, als mir der Pfleger sagte, dass es jetzt nur noch Tage dauern werde. Ich habe mir einen Hauspflegedienst besorgt und Urlaub genommen und bin die ganze Zeit rund um die Uhr bei meinem Mann gewesen. Er hatte in den letzten Tagen auch panische Angst allein zu sein und vor allem wollte er nicht ins KH oder Hospiz. Aber ich denke, dass kann man nicht so pauschal sagen. Auch für mich war es letztendlich gut, dass er zu Hause gestorben ist. Er war die letzten zwei Tage nur noch wenig bei klarem Bewußtsein, hat sich aber vor seinem Tod noch von mir verabschiedet und hat auch gewartet, bis meine Tochter ins Bett gegangen war. Ich denke, das, was du tun kannst, ist, da sein und dafür sorgen, dass deine Frau keine Schmerzen und keine Angst hat.Über den Tod selbst haben wir auch wenig geredet, mein Mann wollte ihn nicht akzeptieren, das macht die Sache hinterher sehr schwer. Wenn ihr es könnt, wäre das sicher sehr gut.
Der Arzt stellt den Tod erst nach 2 Stunden fest, d.h. vorher kommt auch keiner vorbei, zumindest war es bei uns so und wir wussten das auch vorher nicht. Meine Tochter und ich haben in der Nacht dann am Bett gesessen, in der Früh seine Eltern angerufen und erst dann das Beerdigungsunternehmen, so dass er noch ca. 8 Stunden bei uns zu Hause war. Das wird sicher im Hospiz anders sein, für uns war es eine Möglichkeit des Abschied nehmens. Die ganzen Formalitäten erledigt das Beerdigungsinstitut, außer du willst das selbst machen. Aber das findet sich alles. Habt Ihr Kinder?
Ich denke sehr an euch und umarme euch unbekannterweise
Beate
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