AW: Erst Gallengangskrebs und jetzt Lebermetastasen
Wir sind jetzt mal meine Dauerkopfschmerzen angegangen. Mein Blutdruck ist jetzt halbwegs in Griff, nachdem ich inzwischen 4 Blutdrucksenker am Tag nehme, ist er so bei 124-129/81-89. Das ist nicht so niedrig wie er vorher war, aber schon ok, das kann so bleiben. Nur sollten sich nach der Theorie des Heidelberger Arztes die Kopfschmerzen dann auch langsam verkrümeln oder zumindest besser werden. Tun sie aber nicht. Die Theorie des Arztes war nun, dass der Schmerz sich verselbstständigt hat und nun unabhängig von der Ursache einfach weiter fortbesteht. Er meinte, wir müssten den Schmerz jetzt einmal richtig und länger durchbrechen und er hofft, dass er danach nicht mehr wiederkommt, weil die Ursache ja jetzt weg ist.
Also habe ich am Montag 1 g Novalgin, 8 mg Dexamethason, also Cortison und 10 mg MCP gegen Übelkeit als Infusion bekommen und siehe da, ich habe ja nicht dran geglaubt, aber die Kopfschmerzen sind seitdem tatsächlich weg.
Sicherheitshalber habe ich auch noch am Dienstag danach einen Termin beim Hausarzt und beim Osteopathen gemacht, damit die sich mal um meinen Nacken kümmern, um auszuschließen, dass der die Ursache der Kopfschmerzen ist.
Der Hausarzt hat mir ein Mittel verschrieben, dass die Muskeln entspannt, das soll ich 4 Tage lang nehmen und ein Rezept für den Osteopathen hat er mir mitgegeben. Den Termin hatte ich praktischerweise schon für ein paar Stunden später, weil ich mir das ja vorher schon vorgenommen hatte.
Die Osteopathin hat mich dann 1,5 Stunden lang bearbeitet, überwiegend am Bauch an der langen Narbe und am Kopf hinten und im Gesicht. Sie hat sogar gefragt, ob sie in meinen Mund an den Kiefer ran darf. Durfte sie natürlich, ich war sogar sehr überzeugt davon, dass sie da fündig wird, denn letzten Jahreswechsel während der Reha hatte ich ja schlimme Zahnschmerzen bzw. die Zähne waren extrem hitze-, kälte- und druckempfindlich, so dass sie bei jedem Essen und Trinken weh taten und dann auch erst mal stundenlang nicht mehr aufhörten. In der Zeit habe ich extrem die Zähne zusammengebissen vor Schmerzen. Das würde ich heute nicht mehr machen, da würde ich jetzt viel eher Schmerzmittel nehmen. Habe ich damals versucht zu vermeiden und habe irgendwann gemerkt, dass mir die Kiefernmuskel weh taten, weil ich die Zähne so fest aufeinander gebissen habe.
Mein Zahnarzt sagte beim nächsten Termin auch prompt, ob ich meine Beißschiene auch regelmäßig trage. Ich sagte, ich habe gar keine, darauf meinte er, jetzt bräuchte ich aber eine. Ich habe das dann ignoriert, weil die Zahnschmerzen zu dem Zeitpunkt schon weg wieder waren. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich noch länger gewohnheitsmäßig die Zähne aufeinander gebissen habe - vermutlich wie die Kopfschmerzen, die auch einfach weiter geblieben sind. Ich habe es mir aber nach und nach wieder abgewöhnt, aber ich habe mir tatsächlich eine Kante von hinten in die Zähne gebissen oder geknirscht, vermutlich nachts, denn über Tag hätte ich das sicher gemerkt. Von daher war ich mir sicher, dass ich im Kiefernbereich viele Blockaden und Verspannungen habe und es war mir gerne recht, dass sie sich darum kümmern wollte und es sprach auch für sie, dass sie von selbst darauf gekommen ist.
Ich weiß jetzt natürlich nicht, was davon gegen die Kopfschmerzen geholfen hat, im Zweifel hat alles ein bisschen dazu beigetragen, aber sie sind weg. Mittwoch kamen die Nackenschmerzen zurück, aber auch viel weniger als vorher, damit kann man gut leben und er verursacht vor allem keine Übelkeit. Der Zustand ist lediglich etwas instabiler als mit Ibuprofen. Damit war ich wieder voll da, jetzt wird mir ab und zu noch etwas kodderich und manchmal habe ich Kopfschmerzen, wenn ich zu lange liege, aber das sind andere Kopfschmerzen, die von selbst wieder weggehen, wenn ich aufstehe. Mit diesen kleinen Schwankungenen kann ich gut leben, vor allem, wenn ich dafür nicht 3x pro Tag Ibuprofen nehmen muss und das für einen völlig unbestimmten Zeitraum.
Und übrigens war der Tumormarker Montag von 4125 auf 3499 gesunken und in den letzten beiden Wochen werden alle Blutwerte besser. Ich finde das etwas seltsam, normalerweise werden Blutwerte unter einer Chemo eher schlechter, nur die Leberwerte können natürlich besser werden, wenn die Metastasen schrumpfen, aber ich werde mich nicht beschweren.
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