AW: DCIS - OP / Bestrahlung / Tamoxifen
Hallo Lefi,
meine Situation war ein bisschen anders, daher antworte ich nur auf einige Fragen - zur Bestrahlung, Hormontherapie und Reha. Man kann hier aber ruhig alle Fragen stellen, dafür ist das Forum ja da, auch wenn die Situationen unterschiedlich sind.
Ich hatte nach 2 OPs (2. wg. Lymphknoten) 5 Monate Chemo bis 27. Januar 2023. In dieser Zeit war ich krankgeschrieben. Anfang Februar habe ich wieder angefangen zu arbeiten.
Ich habe eine Tätigkeit mit viel Kundenkontakt und arbeite grundsätzlich Vollzeit. Wiedereingliederung wollte ich nicht machen, ich habe einen sehr netten Chef und tolle Kollegen - daher hatte ich in der Zeit der Bestrahlung "erleichterte" Arbeitsbedingungen im Sinne von weniger Kunden/Termine telefonisch oder persönlich je nach Leistungsfähigkeit.
Außerdem konnte ich durch vorhandene Überstunden die ersten Tage meiner persönlichen "Mini-Wiedereingliederung" :-) etwas kürzer, bzw. an den Bestrahlungstagen bei Bedarf mal nur 7 statt 8 Stunden arbeiten.
Begonnen habe ich mit der Bestrahlung Ende Februar 2023/Ende war Anfang April.
Meine Bestrahlungspraxis hatte super Zeiten - von 7 oder 8 Uhr bis 20:00 Uhr. Die Praxis war auch gut organisiert, so dass man fast immer auch direkt zum Termin/ohne Wartezeit dran kam.
Ich konnte alle Termine spätnachmittags oder abends nach der Arbeit bekommen, so dass es kein Problem war, das mit der Arbeit zu koordinieren, es wäre somit auch gegangen, wenn ich die Überstunden nicht gehabt hätte.
Die Praxis hat mir problemlos einen Taxischein ausgestellt, ich hab ihn aber nicht genutzt, weil es auch so ging. Anstrengend war vor allem, von meiner Arbeitsstelle da rechtzeitig hin zu kommen (weil ich so gerne arbeite :-)), ansonsten hat alles gut geklappt.
Manchmal habe ich zwischendurch schon gedacht - ach, wäre auch schön, wenn ich mich noch ausruhen könnte oder alles, was ich während der Chemo so schön hingekriegt hab - gesund kochen, walken gehen usw., zeitlich schaffen würde, dafür war die Zeit dann knapp.
Ich bin grundsätzlich der Meinung, es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob man in der Zeit eine Krankschreibung braucht oder nicht. Bei mir ist es so, dass die Arbeit und die Kollegen mich abgelenkt haben, so dass ich lieber arbeiten wollte, als zu Hause rumgrübeln :-).
Zu den Nebenwirkungen der Bestrahlung kann ich sagen, dass ich außer einer, ca. in den letzten 2 Wochen aufgetretenen stärker werdenden Rötung mit ganz leichtem Berührungsschmerz (hat mich nicht beeinträchtigt), keine Probleme hatte. Ich war auch nicht außergewöhnlich müde oder schlapp in der Zeit, obwohl meine Leukozyten noch ziemlich niedrig waren.
Ungefähr ab der Bestrahlung habe ich übrigens für ca. 2 Monate Tamoxifen erhalten (in der Zeit auch ein Mal monatlich die Zoladex-Spritze), ich hatte in dieser Zeit keine Nebenwirkungen (danach gab es einen Medikamentenwechsel, der nichts mit dem Tamoxifen an sich zu tun hatte).
Zur Reha war ich Ende April bis Mitte Mai 2023 für 3 Wochen.
Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt fahre, da ich befürchtet habe, dass die Geschichten mich zu sehr runterziehen. So war es zum Glück überhaupt nicht, wobei ich aber bis auf ein Einzelgespräch auch keine psychologischen Angebote wahrgenommen habe. Es war für mich gut für die körperliche Fitness, die aufgrund der Chemo etwas gelitten hatte und weil ich auch vorher nicht viel gemacht habe - es gab allerhand schöne Sport- und Entspannungsangebote und auch einige informative Vorträge mit Infos, die ich trotz intensiver Recherche noch nicht gefunden hatte :-), auch ein paar gute praxisbezogene Übungen (z.B. abtasten der Brust...).
Ich hatte auch Glück mit einer sehr gemischten netten und lustigen Tischgemeinschaft, war insgesamt eine schöne Zeit und erholsam.
Dann wünsche ich Dir erstmal, dass Du gut durch die nächste Zeit kommst.
Liebe Grüße
Kanda
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