BSDK mit Lebermetastasen 32 Jahre alt
Liebe B Müller!
Mein Mann hat die Diagnose seit Januar 04! Damals hat man uns gesagt, daß man nichts mehr machen kann, das er noch ca. 6 Wochen leben wird und wir uns verabschieden sollen und ein Testament schreiben!
Wir werden die Hoffnung nicht aufgeben! Wir haben schon viel mit gemacht in diesen 14 Monaten und vielleicht kommt noch viel auf uns zu, aber... die Blutwerte sind so gut wie nie! Die Leberwerte sind nahezu normal!
Wer weiß schon, wann er sterben muß? Vielleicht muß ich ja noch vor ihm gehen!
Solange der Mensch lebt, gibt es Hoffnung! Egal welche Therapie hilft! Er hat seinen Humor nicht verloren und ist psychisch viel stabiler als ich! Unser drei Jungs halten unseren Alltag am Laufen und zeigen uns täglich, was Lebensfreude ist!
Also wieso sollten wir uns jetzt in dieser Hochphase verabschieden?
Der Gedanke an Abschied war mehr als einmal da, aber es hat sich bis jetzt immer wieder zum Guten gewendet! Die beiden großen Lebermetastasen sind nicht mehr mit Blut versorgt und fast abgestorben, müssen nur noch vom Körper abgebaut werden!
Wir kämpfen, es gibt nichts, was es nicht gibt! Es beten so viele Menschen für uns! Wir haben so viel menschliche Wärme erfahren in dieser schweren Zeit! All das gibt uns halt!
Wir denken wieder an den Tod, wenn es Zeit dafür ist!
Es gab Zeiten, da hat mir Ottmar erzählt, wie er sich seine Beerdigung vorstellt und welchen Grabstein er gerne möchte!
Gestern hat er mir gesagt, wie sehr er sich auf den Sommer freut!
Wir schauen wieder vorwärts, planen mal länger als einen Tag oder eine Woche!
Ich war immer realistisch, aber jetzt bin ich eben mal zuversichtlich und hoffe auf ein Wunder! Alles andere liegt in Gottes Hand, er wird es schon richtig machen, auch wenn wir es manchmal nicht gleich verstehen!
Wir hatten in unseren ganzen Beziehung noch nie so eine schöne und intensive Zeit, wie in der Zeit seit der Diagnose!
Wir dürfen nicht vergessen zu leben!
Liebe Grüße
Stefanie
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