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Alt 09.10.2002, 12:30
Gast
 
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Standard Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

...wieder eine Entscheidung, die anders ist, als erwartet und angenommen...
Wir machen die Strahlentherapie, wir versuchen es!
Die 3 Bluttransfusionen, die mein Vater in der letzten Woche bekam, haben ihm sehr geholfen, er ist wieder ein Stück ins Leben zurück gekehrt.
Die behandelnde Ärztin spach davon, dass sonst ihre Arbeit und sein Durchhalten umsonst gewesen wären...
Meine Mutter hat dem dann auch zugestimmt, denn mein Vater kann nach dem Schlaganfall nicht mehr sprechen, nimmt seine Umwelt langsamer und nicht in vollem Umfang wahr.
Der Tumor hat "angeblich nicht gestreut" und ist im CT als verkleinert nachweisbar.
Und wieder keimt die Hoffnung, dass er noch eine gute Zeit bei uns bleiben darf.
Viel Verständniss fanden wir bei den Ärzten, sie wiesen uns auch darauf hin, dass die Bestrahlung, wenn sie denn zu anstrengend für meinen Vater werden sollte, jederzeit abgebrochen werden kann. D.h., wenn er nicht mehr mit macht, dann wird seinem Wunsch entsprochen. Ich bin froh, dass dem Wunsch des Patienten die entscheidende Wertigkeit zukommt.
Und so vergehen die Tage, einer nach dem anderen. Die Krankheit bestimmt unser Leben maßgeblich mit. Was uns geholfen hat,sind Informationen, der Familienzusammenhalt, der gute Kontakt zu den Ärzten. Manchmal zieht Ruhe ein....
Ich wünsche Euch allen den Optimismus, die Hoffnung und das Gefühl des Annehmens der Krankheit.
Liebe Grüsse vom Dirk aus Berlin
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