Thema: Cup-Syndrom
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #689  
Alt 17.03.2005, 20:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Cup-Syndrom

Hallo zusammen,
nachdem ich bereits vor ein paar Wochen über meinen Schwiegervater berichtet habe, brauche ich dringend ein paar Hinweise und Empfehlungen von euch.
Vorab aber die Entwicklung in den letzten Wochen.
Nachdem die durch Metastasen angegriffenen und gebrochenen Rückenwirbel versteift wurden (Primärtumor ist bis heute nicht gefunden) wurde im Rahmen einer Schmerztherapie ein Schmerzpumpe eingerichtet und ein Schmerzmittelcocktail direkt über eine Kanüle ins Rückenmarkeingespritzt.
Das hat halbwegs funktioniert, allerdings wurde die Blase ebenfalls außer Funktion gesetzt und ein Blasenkatheder notwendig. Außerdem hatte mein Schwiegervater seither oft Verstopfung und ständige Schmerzen im oberen Bauchbereich. Vor ca. 2 1/2 Wochen bekam er eine ausgeprägte Gelbsucht und wurde vom Hausarzt mit lebensbedrohlich schlechten Leberwerten wieder ins Krankenhaus nach Kempten eingewiesen. Dort wurde die Gelbsucht in Zusammenhang mit dem Schmerzmittelcocktail gesehen, die Medikamentenzusammensetzung geändert (Gelbsucht wurde besser) und mein Schwiegervater nach einigen Krankenhaustagen „im guten Allgemeinzustand“ heimgeschickt. Die Bauchschmerzen wurden auf die ständigen Verstopfungen geschoben, die wiederum von den Medikamenten herrühren sollten.
Nachdem mein Schwiegervater zuhause war ging es ihm von Tag zu Tag schlechter.
Er war nach ein paar Tagen so schwach, daß er nicht mehr selbstständig essen (starkes Zittern), sich nicht mehr anziehen und nicht mehr weiter als 5 m laufen konnte. Der Hausarzt hat ihn daraufhin mit dem Notarztwagen abholen und mit „lebensbedrohlichem“ Zustand ins Krankenhaus bringen lassen.
Als wir dort anriefen (wir wohnen 400 km entfernt) erklärte uns die behandelnde Ärztin in schroffen und äußerst unfreundlichen Ton, daß der Hausarzt absolut überreagiert hätte, es meinem Schwiegervater „gut gehe“ und seine Problemchen von der Verstopfung herrühren würden – ebenfalls die noch immer ständig vorhandenen Bauchschmerzen.
Man würde sich aber noch seinen Rücken anschauen, da im Bereich der Kanüle im Wirbelbereich eine Entzündung da sei. Trotz CT konnten die Kemptener Ärzte nichts weiter feststellen, kamen dann aber offensichtlich in Panik, als die Beweglichkeit der Beine meines Schwiegervaters im Zeitraffertempo schlechter wurde. Am gleichen Tag noch wurde er in eine Spezialklinik nach Günzburg überwiesen und bekam direkt am Folgetag einen Abszess aus dem Spinalkanal herausoperiert. In den 3 Tagen nach dieser Operation verbesserte sich der Zustand meines Schwiegervater nicht – sondern wurde eher schlechter. Gestern wurden ihm daraufhin in einer 5 stündigen Operation weitere Teile des Abzesses entfernt. Wie es bisher aussieht, sind weder Knochenmark noch die Nerven äußerlich sichtbar verletzt, allerdings kann mein Schwiegervater seine Beine noch immer nicht bewegen.
Wir haben die Ärzte in Günzburg auch mal auf die ständigen Bauchschmerzen hingewiesen und eine Vermutung bezüglich eines Tumors in der Bauchspeicheldrüse geäußert (Symptome: Hautfarbe, Bauchschmerzen, Stuhlfarbe usw.). Diese Vermutung haben die Ärzte scheinbar mit den Kemptener Kollegen besprochen, denn auf einmal wollen die meinen Schwiegervater zu weiteren Untersuchungen des Bauchraums „zurückhaben“. Darüber sind wir allerdings mehr als unglücklich, da wir eine Reha für die hoffentliche Wiedererlangung seiner Beinbeweglichkeit als wichtiger für unseren Schwiegervater erachten.
Nun meine Fragen an euch. Können wir eine Rücküberweisung nach Kempten aufgrund unserer Unzufriedenheit mit den Ärzten ablehnen und eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus verlangen?
Und kennt jemand eine Klinik, in der Rehamaßnahmen nach einer Rückenverletzung gleichzeitig mit der Krebsbehandlung (Tumorsuche im Bauchraum) möglich sind?

Danke im voraus und viele Grüße

Peter
Mit Zitat antworten