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Alt 18.03.2005, 11:12
Gast
 
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Standard Kleinzeller und Chemo

Hallo Chantalle,
welche Untersuchung wann gemacht werden, hängt sicher von der jeweiligen konkreten Erkrankung ab.
Bei meinem Partner war z.b. geplant eine Chemo durchzuführen, die in Zyklen von je 3 Wochen laufen sollte (wöchentliche Dosis), wobei jede Woche die Blutwerte kontrolliert wurden und dann entschieden wurde, ob die nächte Dosis verabreicht werden konnte. Bildgebung war nach jedem zweiten Zyklus geplant in Form von Röntgen und bei event. neu auftretenden Symptomen ggf. dann wieder eine CT oder auch MRT vom Kopf ( er hat Hirnmetastasen.)
Aufgrund der schlechten Blutwerte wurde im ersten Zyklus nur eine Dosis verabreicht, im zweiten Zyklus 2 Dosen, damit das ganze überhaupt irgendeinen Effekt haben sollte ( wobei bei ihm von Anfang an feststand, das Chemo und Bestrahlung nur palliativen Zwecken dienten, da er im Stadium IV. unheilbar krank ist.
Nach dem zweiten Zyklus wurde eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht und festgestellt, dass sich der Tumor nicht verändert hatte. 8 Wochen nach den Kopfbestrahlungen wurde eine MRT vom Kopf gemacht, um festzustellen, ob sich die Metastasen verändert hatten.
Da die Chemo eigentlich die Lebensqualität etwas verbessern sollte, aber ihn nur platt gemacht hat - Dauerschlaf und Appetitlosigkeit, hat er sich entschieden, auf diese Behandlungen zu verzichten. Statt dessen nimmt er nun an einer Studie mit Iressa teil, bisher geht es ihm sicher besser, vielleicht eher, weil keine Chemo mehr verabreicht wird. Nun wird alle 14 Tage ein Blutbild gemacht mit den bereits erwähnten Werten sowie Elektrolyten etc... und für Mitte April ist eine weitere
Röntgenaufnahem der Lunge sowie eine MRT vom Kopf geplant, vorausgesetzt, er erlebt den Zeitpunkt noch und es gibt vorher keine gravierenden Verschlechterungen, die eine frühere Untersuchung erfordern.

Ich denke wohl, dass die Ärzte die Untersuchungen aufgrund des Zustandes deiner Mutter und der Symptome, bzw. der Therapie festlegen. Wenn auf dem Röntgenbild keine Vergrösserung zu erkennen ist, werden sie wahrscheinlich auch erstmal keine CT machen.

Ich weiss ja nicht, welche Art von LK deine Mutter hat. Es gibt bestimmte Karzinome, die vorrangig ins Hirn streuen oder in die Knochen oder andere Organe, entspr. werden diese dann untersucht. Am Anfang wurde bei meinem Partner eine Gesamtuntersuchung durchgeführt, mit Ultraschalluntersuchung aller Organe, um festzustellen, ob Metastasen vorhanden sind, ein Knochenszintigramm und mit Röntgen und CT der Lunge sowie Punktion, um Art und genaue Lage des Tumors festzustellen.
Die MRT vom Hirn wurde gemacht, da er bereits einige Krampfanfälle hatte und vom Orthopäden 3 Monate lang mit der Diagnose Verschleiss der Halswirbel entspr. falsch behandelt wurde. Bis ich ihn dann zum Neurologen geschleppt habe und der hatte dann die richtige Vermutung.

Falls Deine Mutter keine entspr. Symptome hat, z.B. Sehstörungen, Sprachstörungen, Taubheitsgefühl im Kopf, Ausfallerscheinungen o.a., dann wird wohl auch im Zuge der Kosteneinsparungen leider keine vorsorgliche Untersuchung des Kopfes gemacht.

Leider haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele dieser geplanten Untersuchungen im Krankenhausalltag untergehen können, ich habe mir alle geplanten Termine notiert und spreche bei jedem Kontrolltermin den Arzt auf die geplanten Sachen an. Das erspart auch unnötige zusätzliche Zeitvergeudung im Krankenhaus. An den freien Tagen kann man sicher die verbleibende Zeit sinnvoller als im Wartezimmer verbringen.

Frag den Arzt beim nächsten Mal doch nach den geplanten Untersuchungen und den dafür vorgesehenen Zeitrahmen, damit du mal einen Überblick über den Behandlungsverlauf bekommst.

Lieben Gruss
Gaby
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