Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr
Hallo Markus,
dass du das gerne machst, habe ich nie angezweifelt. Aber mir ist kürzlich erst bewusst geworden, dass das u. U. für einen Mann gar nicht so einfach ist. Wir haben hier ein Dorf weiter eine Familie, wo auch die Frau an LK erkrankt ist. Wir kennen den Mann, und zwar aus alten Zeiten als Wolfgang und ich noch in Bremen wohnten. Durch Zufall hat Wolfgang vor einem halben Jahr die beiden in der Strahlenklinik getroffen. Nun geht auch die Tochter noch in die gleiche Klasse wie Michelle. Wolfgang sagte zu ihm: Meldet euch doch ruhig mal bei uns. Als Wolfgang an diesem Samstagmorgen um 11 Uhr gestorben ist, stand dieser Bekannte von früher um 11.30 vor der Tür und wollte Wolfgang besuchen. Die Nachricht ist ihm sehr unter die Haut gegangen. Er saß dann bei mir in der Küche und hat mir sein Herz ausgeschüttet. Und erst da ist mir klar geworden, dass das ganze Drumherum für Männer evt. noch viel schwieriger zu bewältigen ist als für Frauen. Allein schon dadurch, dass
Männer meistens den ganzen Tag auf der Arbeit sind. Und dann haben die halt auch noch 2 Kinder und er verliert in Kürze seinen Job. Das wiederum ist mir alles ziemlich unter die Haut gegangen. Wir Frauen, gerade wenn man Kinder hat, sind es gewohnt permanent alles zu organisieren und 5 Dinge gleichzeitig zu machen. Darum bewundere ich jeden Mann, der es schafft seine Frau zu unterstützen und dabei nicht durchzudrehen.
Mach weiter so. Heike hat dich immer in den höchsten Tönen gelobt und du bist für sie bestimmt weitaus wichtiger, als die beste Medizin. Schön, dass die Schwester sich eingeklingt hat.
Ich werde weiter ganz doll an euch denken und wünsche euch alles Glück der Welt. Ganz liebe Grüße und eine dicke Umarmung für Heike von Monika
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