Thema: meine Mama
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Alt 29.04.2005, 17:03
Gast
 
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Standard meine Mama

Liebe Maryleen,
es gibt keinen Grund ein schlechtes Gewissen zu haben, weil Du nicht die letzten Tage so verzweifelt durch die Gegend gelaufen bist, wie Du es Dir vielleicht vorher vorgestellt hast.
Manchmal schützt sich die Seele einfach damit, dieses schreckliche Ereignis erst langsam an sich heran zu lassen.
Nachdem meine Mutter gestorben ist, war ich sogar richtig fröhlich - nein, nicht erleichtert, sondern heiter und es war mir zum feiern zu mute. Es gibt in der Trauer kein richtig oder falsch, jeder trauert anders - nur dürfen wir uns aus Trauer für andere nicht verschließen und Du solltest auch das Gespräch suchen (mit Deiner Familie oder auch uns), und manchmal ist einem einfach nach schweigen zu mute.
Bei mir kam das "Loch" auch erst nach zwei Wochen, als die Anspannung etwas nachlies und der Stress der Beerdigung weg war. Gib Dir Zeit. Und die Antriebslosigkeit ist nach zwei Wochen Angst ganz normal und wichtig.
Komisch - so gesehen war der Tag, an dem wir die Diagnose meiner Mutter erfahren haben, viel schlimmer, als der Tag, an dem sie gestorben ist. Und dank den hier versammelten Damen stehe ich offen zu dem, was ich diesbezüglich empfinde.
Vielleicht hilft Dir dieses Gedicht (mir hat es auf jeden Fall geholfen):
Ich bin gegangen,
nur einen kleinen Schritt
und gar nicht einmal weit.
Wenn Du dorthin kommst,
wo ich jetzt bin,
wirst Du Dich fragen
warum Du geweint hast.

Auch von mir einen dicken Knuddler!

SONNE? Ich bin gerade durch den Regen gesprintet. Pfui, bähh! Wenigstens ist der Regen warm. Seuftzzz. Ich könnte schon wieder in die Badewanne - aber da war ich gestern schon. Aber ich habe das ganze Zubehör dafür: Tee, ein tolles Buch...

Euch allen ein schönes Wochenende - moment mal: Walpurgisnacht, da sehe ich Euch doch auf Euren Besen, oder???????

ciao
tini
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