Liebe Sabine,
das Verfahren in Graz ist etwas anderes als das bekannte Molemax.
Hier ein Link dazu:
http://www.medical-tribune.at/dynasi...&dspaid=428067
Konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie
Die Konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie (KLSM) repräsentiert eine neue, nicht invasive Untersuchungsmethode, die geeignet ist, lebendes Gewebe in Echtzeit auf zellulärem Level abzubilden.
Ein Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 830nm wird von einer Objektivlinse im Gewebe fokussiert. Reflektiertes Licht wird von derselben Objektivlinse wieder gesammelt und zu einem Detektor geleitet. Ein so genanntes "Pinhole" garantiert, dass nur Licht von der fokussierten Ebene an den Detektor zurückgelangt. Mit Hilfe eines Spiegelsystems kann man so das Gewebe scannen und horizontale Schnitte verschiedener Ebenen darstellen.
Konfokale Laser-Scanning-Mikroskope erreichen eine mit der konventionellen Lichtmikroskopie vergleichbare Auflösung von 0,5-1µm lateral und 3-5µm vertikal. Die Eindringtiefe von ungefähr 350µm entspricht einer möglichen Darstellung der papillären, je nach Körperregion auch der retikulären Dermis. Durch die hohe Auflösung können einzelne Zellen und sogar Zellstrukturen sichtbar gemacht werden. Epidermisschichten, Kollagenfaserbündel, Blutgefäße mit zirkulierenden Blutzellen und Hautanhangsgebilde lassen sich mit dieser Technik differenziert darstellen.
Angewendet auf Pigmentläsionen, finden sich in gutartigen Nävi runde oder ovale, scharf begrenzte, homogene Pigmentzellen in der dermo-epidermalen Junktionszone und papillären Dermis, die meist in regelmäßigen Nestern angeordnet sind. Melanome dagegen zeigen große, polymorphe Zellen mit teils plumpen Dendriten und Strukturverlust in den Epidermisschichten. Diese Ergebnisse lassen auf eine viel versprechende Methode in der Klassifikation von Pigmentläsionen schließen, Sensitivitäts- und Spezifitätsuntersuchungen sind jedoch noch ausständig.
Automatisierte Auswertung
Nachdem optische Geräte zu untersuchendes Gewebe in Form digitaler Bilder wiedergeben und diese wiederum einer mathematischen Matrix entsprechen, erlauben diese Methoden eine anschließende, teilweise schon automatisiert ablaufende bildanalytisch- morphologische Auswertung mit dem Ziel, objektive und reproduzierbare differenzialdiagnostische Kriterien herauszufinden. Ein unabhängig von der Bildquelle schnell und automatisiert ablaufendes Analyseverfahren repräsentiert die "Tissue Counter"- Analyse (TCA). Hierbei werden digitale Bilder von Hauttumoren in Messelemente identer Größe zerlegt und der Inhalt jedes Elementes mit Grauwert-, Farb- und Texturparametern bestimmt. Maschinelle Lernverfahren ermöglichen unter Einbeziehung der gewonnenen Daten einerseits eine Trennung zwischen unterschiedlichen Hautstrukturen, andererseits die Diagnosestellung anhand bereits gelernter Fälle.
Fenster in lebendes Gewebe
Die besondere Faszination nicht invasiver Untersuchungstechniken liegt in der Möglichkeit, ein Fenster in lebendes Gewebe zu öffnen. Nicht mehr begrenzt auf die Beurteilung oberflächlicher Strukturen, kann man nun die dreidimensionale Architektur und sogar morphologische Veränderungen einzelner Zellen in Hauttumoren untersuchen. Dieser Informationsgewinn führt zwangsläufig zu einer deutlichen Verbesserung in der Diagnostik. Obwohl einige Techniken derzeit nur im Forschungsbereich genutzt werden, deuten viele Ergebnisse auf eine baldige Implementierung in den Routinebetrieb hin.
Ich selbst war im vergangenen November 2004 auch in Graz und habe um eine Zweitmeinung gebeten.
LG
babs_Tirol