Liebe Stephanie
Wie soll ich Dir die Angst nehmen? Vielleicht kann ich Dir etwas Mut machen? Ich bin 37, lebe mit einer Brust, habe die ganze Bandbreite der Behandlungen gut überstanden. Es steht Euch eine schwere Zeit bevor, das lässt sich nicht schön reden. Eine tiefe Auseinandersetzung mit Leben, Sterben, Krankheit, Gesundheit, Verbundenheit, Zusammenhalt... Und genau da liegt auch ganz viel Gutes begraben. Es ist nicht nur schlimm Krebs zu haben. Es liegt unter dieser entsetzlichen Schicht auch ganz viel Schönes, wenn man sich stellt. Dies hört sich sicher sehr eigenartig an, ich weiss.
Die Entfernung der Brust bei Deiner Mutter kann bedeuten, dass - sollte der Wächter krebsfrei sein - keine Chemo notwendig ist, sondern nur bestrahlt wird und ev. eine Hormontherapie gemacht wird. Das sind nur Spekulationen, da Genaueres erst nach dem histologischen Bericht feststehen wird. Eine Brust zu verlieren hat meine Weiblichkeit nicht tangiert. Mein Frausein ist in mir geborgen und sicher. Lediglich mein Körper ist gezeichnet vom Kampf gegen den Krebs.
Meiner Angst begegnete ich stets mit Wissen. Das half. Gut informiert zu sein, nicht immer einen Schritt hinterher zu hinken war heilsam. Dazu gibt es Bücher (Bsp. Brustkrebs - Wissen gegen Angst von Lilo Berg oder das Ueberlebensbuch Brustkrebs von Goldmann-Posch oder aber Internetseiten, die sehr informativ sind:
www.brustwiederherstellung.de).
Ich wünsche Euch allen viel Kraft und Mut!
Barbara