Dokumentarfilm über das Tabu Sterben
Hallo Petermännchen, Etienne und Jacquie,
auch ich bin "nur" hinterbliebene (mein mann starb vor 7 wochen) und angehörige (meine mutter, seit 3 wochen).
ich habe meinem mann insgesamt 19 jahre durch diese krankheit begleitet (mit pause von 16 jahren zwischendurch). die letzten 3 jahre intensiv und die letzten 7 monate 24 stunden täglich. ich weiss also, wovon ich rede.
ihr wollt wissen, wie ihr mit euren freunden/angehörigen umgehen sollt.
behandelt sie so, wie ihr im falle eines falles selbst behandelt werden wollt. nehmt sie ernst, egal, wieoft sie drüber reden wollen, nehmt ihre ängste ernst, egal ob ihr sie als unangemessen oder sonstwie beurteilt. seid einfach da. krebs (und auch andere schwere krankheiten wie aids, ms, querschnitt, depressionen etc.) verändert das leben und in der regel auch den menschen. und genau da ist der zeitpunkt, wo sich herausstellt, ob freunde oder angehörige "krisentauglich" sind. wer kann wissen, wie diese krankheit ausgeht, egal wie gut die prognose ist. und dass es zeit braucht, um wieder zu einem halbwegs normalen leben zurückzufinden, ist für mich selbstredend.
und zu dir jacquie möchte ich nur sagen, freu dich darüber, dass du einen weg gefunden hast, dich mit deiner krankheit zu arrangieren. erwarte nicht von allen anderen, die ebenfalls schwer krank sind, dass sie deinen weg als den einzig richtigen sehen. jeder hat seine eigene bewältigungsstrategie. jeder ist ein individuum und jeder sollte auch so behandelt werden.
ich krieg eine gänsehaut, wenn unbekannte, und das sind wir hier alle, aus ein paar "postings" eine komplette analyse machen, therapeuten brauchen dafür jahre und dann sei es noch dahingestellt, ob sie recht haben!
Viele Grüße
Heike
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