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Alt 18.06.2005, 16:19
Gast
 
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Standard Darmkrebs mit inoperablen Lebermetastasen

Liebe Helga, liebe Birgit, ich wollte eigentlich meine eigene Anfrage gar nicht mehr schreiben, aber jedes mal wenn ich jemandem im Forum schreibe, wiederholen sich am Schluss meine Zeilen, mit denen ich mich das 1. Mal eingelogt habe. Ich weiss, dass ich bis heute sehr viel Glück gehabt habe und lebe seit Ausbruch meiner Krankheit viel bewusster, materielle Sachen sind mir nicht mehr wichtig. Ich habe gelernt, mit dem zufrieden zu sein, was ich habe. Oft schaue ich meine Kinder an und empfinde grosse Dankbarkeit darüber, dass ich doch noch bei ihnen bleiben durfte. Das Thema Sterben sollte eigentlich für uns kein Tabu sein. Seit beinahe 15 Jahren arbeite ich in einem Pflegeheim und habe schon viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten dürfen. Dieses Sterben habe ich viele male wie geboren werden erlebt. Oft ist es nicht so, dass man einfach einschläft, es ist ein längerer Prozess, aber auch sehr intim zwischen demjenigen, der uns verlassen muss und denjenigen, die loslassen müssen, in der Gewissheit, dass nun jemand oben auf sie wartet. Und es ist immer friedlich, immer begleitet von viel Liebe.
Was uns Menschen, die noch im Leben stehen und dieses Leben auch so sehr lieben, viel mehr Angst macht, ist sicher dieser Weg dorthin, die Angst vor Schmerzen, die Angst seine Liebsten zurücklassen zu müssen.
Aber niemand von uns weiss, wann diese Zeit gekommen ist, die einzige Gewissheit ist, dass sie für alle kommen wird.
Liebe Helga, ich wollte Dich auf keinen Fall auf düstere Gedanken bringen. Ich wollte Dir nur sagen, Du bist hier, geniesse jeden Tag, versuche positiv zu denken. Ich hoffe sehr, Du bist von vielen lieben Menschen umgeben. Sag ihnen, wie lieb sie Dir sind, es sind viele Hände da, die Dich tragen.
Mit Naturheilverfahren habe ich persönlich nicht so viel Erfahrung, bei uns in der Schweiz ist es auch so, dass viele Therapien von der Kasse nicht übernommen werden. Ich denke, dass man vor allem seinen Körper und seine Seele in gutem Gleichgewicht halten und sich gesund ernähren sollte, obwohl ich persönlich mit vielen gesunden Dinge Probleme habe, weil sie mein Darm einfach schlechter verträgt. Von einem andern Patienten in der Onkologie habe ich kürzlich gehört, dass er kein Eiweiss mehr zu sich nimmt, um den Tumor "aushungern" zu lassen und bestimmt Säfte trinkt, aber ich habe keine Ahnung, wie weit das nun erwiesen ist.
Liebe Helga, meine Gedanken begleiten Dich und natürlich auch Brigitte, und ich würde mich sehr freuen, bald wieder einmal etwas zu hören. Liebe Grüsse aus dem sonnigen Luzern. Nuria.