Hallo Heike,
da Du in einem anderen Thread gefragt hast, ob Dir das jemand ein bisschen erklären kann, bevor Dr. Gronau Zeit hat, will ich es mal versuchen. Aber bitte denke daran, ich bin mindestens ein Dreiviertellaie und kein Arzt. Aber im Grundsatz sollte das so halbwegs passen was ich schreibe.
Und ich glaube, es nützt Dir auch wenig (und es ist auch nicht wirklich relevant), wenn Du jede Einzelheit haarklein erklärt bekommst. Entscheidend ist das Gesamtbild der Diagnose.
Deine Mutter hat Lungenkrebs, welche Art genau geht aus Deiner Beschreibung nicht hervor. Der Haupttumor ist etwa 3 cm groß und liegt im Bereich der großen Bronchien links oben und im Bereich der Lungenwurzel (da wo die großen Blutgefäße einmünden). Außerdem gibt es eine einzelne kleinere Metastase im linken Lungenoberlappen. Sonst kein weiterer Befall im Bereich der Lunge, aber im hinteren Bereich (zum Rücken) beidseitig sowas wie Ablagerungen, die ich aber leider auch nicht näher deuten kann.
Leider scheint der Tumor in den Herzbeutel einzudringen, weshalb sich da eine Flüssigkeitsansammlung gebildet hat.
Im Bauchraum gibt es keine eindeutigen Hinweise auf Metastasen, allerdings scheint die linke Nebenniere etwas verdächtig zu sein.
Im Skelett haben sich bereits weiträumig Metastasen gebildet. Besonders im Becken, im linken Oberschenkel und in der Lendenwirbelsäule. Aber auch in den Rippen, den Brustwirbeln, der oberen Halswirbelsäule und im rechten Schultergelenk. Die meisten Metastasen sind osteoplastisch, also knochenaufbauend und damit nicht so sehr bruchgefährdet. Ein paar sind aber auch osteolytisch, also knochenauflösend. Betroffen davon ist das Becken, die 3. Rippe rechts und der Oberschenkelhalsknochen.
Ich fürchte, Du bist jetzt ziemlich entsetzt, aber wahrscheinlich hast Du das im Grundsatz schon gewusst. Der Krebs ist leider schon sehr weit fortgeschritten und leider auch nicht mehr heilbar; aber das weißt Du sicher auch schon.
Deine Mutter hat mit der Schmerzmedikation schon fast das obere Ende der Fahnenstange erreicht. Bitte überlegt Euch gemeinsam sehr sehr sehr gut, ob und welche "Therapien" noch in Frage kommen bzw. sinnvoll sind. Mein Vater hatte ein sehr ähnliches Krankheitsbild...
Würde Dir gerne noch was Wichtiges sagen, aber ich möchte das hier nicht öffentlich schreiben.
Kannst mir aber gerne mailen unter
joes_garage@arcor.de
Alles Liebe und Gute für Deine Mutter und Dich
Joachim