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Alt 09.07.2005, 20:31
Ursula Ursula ist offline
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Registriert seit: 03.07.2005
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Standard Tonsillenkarzinom

Hallo zusammen!

Hallo Harry,
es tut gut zu hören, daß es Dich noch gibt. Ich wünsche Dir von Herzen, daß sich Deine Schmerzen in Grenzen halten und Du das alles in Würde ertragen kannst.

Doris, Leonore, Karin und Gine,
Euch danke ich von ganzem Herzen für Eure aufmunternden Worte.

Dir Gine, wünsche ich ebenfalls allen Mut, viel Kraft und Durchhaltevermögen diesen erneuten Schlag zu parieren.

Meine vergangenen Tage waren mit viel Hin-und Her-Gefahre verbunden. Ich war in Essen, in Dortmund, in Unna, in Soest, und nochmals in Unna um meine Vorbereitungen für die PEG-Anlage zu treffen (Rezepte und Bescheinigung ausstellen lassen).

Alles in allem ist die Diagnose zwar auch dieses Mal alles andere als rosig und von %-ualen Chancen wollen wir nicht reden, aber noch nicht völlig hoffnungslos.

Ich denke, ich lasse auch diesmal wieder alles auf mich zukommen, weglaufen kann ich eh nicht.
Und ich werde wieder alle Kraft dafür einbringen, mich von dem Plattenepithel nicht unter den Torf bringen zu lassen.

Nach der Meinung meines Ehemannes wäre es zwar am besten für alle, wenn ich nichts mehr machen würde, da ich ja nur ein Störfaktor in der Beziehung zu seinem Sohn bin - Diese, seine Aussage lasse ich jetzt einfach mal unkommentiert stehen. (Ich kann es nur immer noch nicht wirklich glauben, daß ich mit diesem Menschen 11 Jahre meines Lebens geteilt habe.)

Meinem Sohn habe ich mittlerweile die Wahrheit gesagt, daß Mama wieder ins Krankenhaus muß, weil die Krankheit sich wieder breit machen möchte.

Am Montag wird die PEG-Sonde wieder gesetzt und ich werde mich hoffentlich ganz schnell, ganz dick und rund vollaufen lassen.
Mein Mann wird keine Gelegenheit mehr haben, Sachen aus dem gemeinsamen Haus zu holen. Da ich meinen kompletten Schlüsselbund verloren habe oder er mir gestohlen wurde (wer weiß das schon?) habe ich gestern auch noch alle Schlösser auswechseln lassen.
Mein Sohn ist während der folgenden fünf Tage bei seinem Vater und ich hoffe inbrünstig, daß ich wenigstens die Gelegenheit bekommen werde, mit ihm zu telefonieren.
Denn obwohl sich mein Göttergatte so gut wie gar nicht um ihn gekümmert hat, kommen plötzlich Sprüche wie „warum sollte er überhaupt wieder nach Hause kommen?“ „er kann doch auch bei mir bleiben...“

Wenn es nicht so unglaublich klingen würde, könnte man fast annehmen, daß dieser Mann aber auch wirklich alles versucht, meine besch..... Situation durch zusätzlichen Ärger und Streß noch zu verschlimmern damit ich möglichst schnell das Zeitliche segne.

Ich wünsche keinem von Euch, zu einem Zeitpunkt, da man seine ganze Kraft und die Unterstützung jedes Menschen benötigt, in eine derartige familiäre Situation zu geraten.

Aber, was ist der Wahlspruch einer ehemaligen Klassenkameradin - ?:
„Was stört es eine alte Eiche, wenn sich `ne Sau dran schabt?“
Sie hat recht.
Jetzt erst recht!
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