Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr
Liebe Christa, liebe Chantalle, hallo ihr anderen,
wie ihr sicher bemerkt habt, bin ich neuerdings nur noch selten hier. Hätte nie gedacht, dass das, was mich fast 1,5 Jahre lang dazu trieb, täglich den PC zu starten,irgendwann einfach aufhören würde...
Tatsache ist, dass ich viel an euch denke, sowie kein Tag vergeht, an dem ich nicht an Wolfgang denke und mich immer noch damit auseinandersetze, was alles geschehen ist. Darum fällt es mir auch so schwer - gerade den neuen hier - zu schreiben. Es klingt alles irgendwie hohl. So tief die Trauer aber auch sitzt, so schlimm alles Geschehene auch ist, könnte ich die Uhr zurückdrehen, würde ich nichts viel anders machen. Man kann nicht viel mehr tun, als dem anderen den nötigen Halt zu vermitteln und zu versuchen, die Zeit so intensiv wie möglich zu nutzen. Alles andere - was man meint in der Zeit zu versäumen - kann man irgendwann nachholen, nur die gemeinsame Zeit, die kommt nie wieder. Man muss lernen für den Augenblick zu leben. Ich denke, das ist uns ganz gut geglückt.
Darum wünsche ich euch allen die Kraft, weiterzumachen und durchzuhalten. Vor allem, den Erkrankten unter euch. Ich war mir während der ganzen Krankheit bewusst, dass es ihn am schlimmsten getroffen hat. Aber wie schlimm, das ist mir glaube ich erst jetzt im Nachhinein klar geworden. Und genau darum lohnt es sich zu kämpfen, für jeden einzelnen Tag, jede Stunde, jede Minute. Jeden Tag so leben, als wenn es der letzte wäre. Und wenn es dann doch noch viele oder sogar Jahre werden, um so besser. Aber - für den Fall, dass eben nicht - genießt es, egal ob Betroffener oder Angehöriger, solange ihr könnt.
Ja, und ich versuche, genau da anzusetzen. Ich lebe noch und werde irgendwie versuchen, mir mit den Kindern zusammen ein neues Leben aufzubauen.
Also, lasst euch nicht unterkriegen und behaltet starke Nerven. Und dir liebe Christa, wünsche ich für Freitag alles Gute!!!
Hoffe, dass es bald ein Lebenszeichen von Liz und Willy gibt!? Bis dahin liebe Grüße von Monika
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