Liebe Stefanie,

eigentlich bin ich nur stille Mitleserin und verfolge Eure Geschichte nun schon von Anfang an. Das es deinem Ottmar nun so schlecht geht und du vermutest, dass es zu Ende geht, dass tut mir sehr weh zu lesen und ich bedauer für Euch, dass Euch nicht mehr Zeit geschenkt worden ist. Auch für deine Kinder, die nicht mehr von ihrem Vater haben werden.

Vor vielen Jahren ist der Vater meiner besten Freundinnen gewaltsam mit Anfang vierzig aus dem Leben gerissen worden. Diese Familie ist Mitglied in einer Christengemeinde und sehr anthroposophisch in ihrem Leben ausgerichtet. Auf die Frage des WARUM haben sie damals die Antwort bekommen, dass ein Mensch jung stirbt, da seine auf Erden verbleibende Zeit nicht ausreichen würde, um die Aufgabe, die ihm bestimmt ist zu erfüllen. Dieser Mensch wird deswegen aus dem Leben genommen um in einem anderen Leben diese Werk zu vollenden.

Wie auch immer, den Gedanken, dass jemand jung von uns geht um dann in einem neuen Leben das zu vollenden, was er sonst nicht erreicht hätte, finde ich sehr tröstlich. Deswegen wollte ich dir gern davon schreiben.

Ich schicke dir Kraft in dieser schweren Zeit, dir und deinen Kindern. Deinem Ottmar wünsche ich sehr, dass sein Leiden nicht zu groß wird und er friedlich von Euch Abschiede nehmen darf!

Susanne