AW: Angst nach 3 Jahren?
Hallo Mig,
schlecht drauf sein kann viele Gründe haben, dass Du einen Therapeuten aufsuchst ist mit Sicherheit gut.
Bei mir kam die Hängerphase von dem "Hormonentzug" (hatte direkt nach brusterhaltender Op 07/2003 Entfernung der Eierstöcke und Gebärmutter)
Kann das sehr gut vergleichen, da ich zwei Jahre vor der Geburt unserer 14jährigen Tochter eine erhebliche Störung des Hormonhaushaltes hatte. Das führte zu starken Depressionen, morgens aufstehen und glauben nicht aufstehen zu können, alles ist schwer und jede Kleinigkeit kann nur mir äußerster Kraftanstrengung erledigt werden, übrigens ein sehr schleichender Prozess, man denkt, na ja, man wird krank oder ist einfach nicht gut drauf. Zum Schluss war ich zu keiner Gefühlsregung mehr in der Lage. Bekam dann entsprechende Hormone, wieder ein langer Prozess, bis ich die Depressionen ablegen konnte.
Und genauso ging es mir nach Beendigung der Chemo, Bestrahlung, wunderschönen REHA, derselbe Ablauf wie damals, wieder ein schleichender Prozess. Mein Onkologe meinte auch Verarbeitung und ich nahm Antidepressiva für ca ein Jahr, damit ging es mir relativ gut. Dann habe ich mit Hilfe einer Heilpraktikerin auf pflanzliche Mittel umgestellt . Es dauerte wieder sehr lange, aber seit ca. Anfang des Jahres kann ich wieder lachen, ein super gutes Gefühl ;-), das möchte ich nieeeeee wieder verlieren. Trotzdem kann ich mich nicht davon freisprechen, auch zwischendurch mal Angst oder Sorgen oder Grübeleien zu haben,(zur Zeit auch, meine Nachsorgetermine stehen an) Es sind Gefühle, auch die gehören zu mir, aber sie sollen mich nicht beherschen. Sollte der Krebs meinen, mich wieder in Besitz nehmen zu wollen, werde ich mich dann darum kümmern, aber vorher will ich leben, lachen und viele Gefühle, hauptsächlich schöne haben.
Vielleicht konnte ich Dir ein bißchen mit meiner Ausführung helfen, würde mich freuen :-)
Liebe Grüße Elke
Geändert von aufwärtselke (24.08.2005 um 23:24 Uhr)
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