AW: Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau
Hallo Dr. Gronau,
trotzdem mein Bruder vor 2 Wochen verstorben ist, quälen mich noch immer die Fragen zu den Hirnmetastasen.
Im August 2004 wurde bei meinem Bruder Lungenkrebs diagnostiziert. Er hatte eine Metastase auf der Wirbelsäule, als Herd des Krebses wurde dann die Lunge erkannt.
Im ersten halben Jahr wurde er mit Chemo und Bestrahlungen für die Wirbelsäule behandelt. Es ging ihm den Umständen entsprechend gut. Diverse Untersuchen ergaben, dass sich die Tumore zurückgebildet haben. Im Februar brach er in sofern zusammen, dass er vollkommen die Orientierung verloren hat und nicht mehr wusste, wer er war. Hirnmetastasen wurden festgestellt - im Hinterkopf links und in der Stirn rechts. Auf unsere Befragung hin, ob auch ein Schädel-CT während der ganzen vergangenen Untersuchungen gemacht wurde, erklärten die Ärzte, dass man dies nur bei Beschwerden macht?! Dies obwohl bekannt ist, dass Lungenkrebs hauptsächlich in die Knochen und in das Gehirn streut!
Mit Cortison wurde der Hirndruck bei meinem Bruder gesenkt, so dass er wieder er selbst war. Dann erhielt er 15 Tage lang Bestrahlungen - nach 14 Tagen zu Hause war er von einem Tag auf den anderen wieder vollkommen verwirrt und hat sich davon nie wieder erholt. Er war 10 Wochen im Krankenhaus, die letzten 5 Monate konnte er nicht mehr sprechen, sich nicht mehr bewegen - ein Schwerstpflegefall. Die Familie hat ihn dann zu Hause gepflegt bis zum für uns bitteren Ende.
Ist es tatsächlich so, dass man bei Hirnmetastasen keine Chance hat? Warum wird dann überhaupt bestrahlt?
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