Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 12.09.2005, 16:39
Benutzerbild von Rubbelmaus
Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.12.2004
Ort: Schönste Stadt am Rhein
Beiträge: 1.642
Standard AW: Brustkrebs wie damit umgehen?

Hallo Kati,
ich bin zwar schon 57 Jahre und meine Erkrankung war im Mai 2000, aber gerade weil ich schon viele Jahre mit BK lebe, kann ich dir vielleicht helfen oder ein paar Tipps geben.

Jetzt bist du ja wohl noch in der Phase wo du völlig durcheinander bist und nicht weißt was auf dich zu kommt. Du hast Angst vor der Behandlung und der Zukunft. Das ist völlig normal. Jetzt wird deine Behandlung vorgeschlagen und die mußt dich entscheiden, was du machen lassen willst. Wenn du dir nicht sicher bist, hol dir auf jeden Fall immer eine Zweitmeinung von guten Ärzten oder Brustzentren ein.Gute Adressen können dir auchimmer Frauen im KK mitteilen. Falls du eine Chemotherapie bekommst, kommt es immer auf die Mittel und die Stärke an, wie du die Chemo verträgst. Wenn Aischa ihre Chemo gut vertragen hat, kann sie glücklich sein. Doch man muss auch den Tatsachen ins Auge sehen, dass Chemotherapie oft mit sehr vielen schlimmen Nebenwirkungen verbunden ist. Doch auch das ist nur eine gewisse Zeit. Alles geht nach der Behandlung vorbei oder bessert sich. Wie operiert wird und was anschl. gemacht werden kann (Aufbau etc.) solltest du dir sehr genau überlegen und bei Unsicherheiten kannst du hier im Forum immer nachfragen. Hier sind jede Menge Frauen, die dir zu deinem Thema mit Sicherheit gute Antworten oder Ratschläge aus ihrer eigenen Erfahrung, geben können. Auch später, falls du noch Bestrahlungen bekommst, kannst du immer hier im KK Hilfe bekommen. Wichtig ist auch, dass du liebe Menschen in deiner Umgebung hast, die dir helfen und zuhören können. Mir persönlich hat auch von Anfang an ein Psychologe geholfen, mit meiner Angst zu leben. Denn die Angst ist ein stetiger Begleiter bei dieser Erkrankung. Doch auch damit kann man lernen zu leben. Du mußt nur lernen, dass die Krankheit/Angst nicht zu deinem Lebensmittelpunkt wird. Später einmal, wenn die ganze Behandlung abgeschlossen ist, sollte jede Betroffene mit der Krankheit leben aber nicht dafür. Es ist ein steiniger Weg der vor dir liegt, aber auch ein Weg der dir völlig neue Erkenntnisse öffnet. Du lernst anders mit dir umzugehen und das Leben als Geschenk zu sehen. Man lebt anders und geniesst jede Sekunde seines Lebens. Vor Allem lernt man, dass es kein Recht auf Gesundheit gibt.

Liebe Kati, alles was ich dir hier geschrieben habe, sind m e i n e Erfahrungen mit der Krankheit und dem Leben damit. Jeder Mensch macht aber seine eigenen Erfahrung und lebt anders damit. Es kann dir niemand sagen, wie du selbst diese Krankheit durchleben wirst.

Ich schicke dir viel Kraft und Energie für deinen Weg und wünsche dir alles Gute.

Vielel liebe Grüsse sendet dir Rubbelmaus, die ihren BK schon seit über 5 Jahren rezidiv- und metastasenfrei überlebt hat und dir damit viel Hoffnung machen will!
Mit Zitat antworten