Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1142  
Alt 23.09.2005, 12:06
AlexB AlexB ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Alsdorf
Beiträge: 41
Standard AW: mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo Ihr Lieben,

ehrlich gesagt geht’s mir heute gar nicht gut und ich muss mir mal alles von der Seele schreiben. Ulrike hatte ich schon per Mail erzählt, dass ich mir ziemliche Sorgen um meine Ma mache. Sie hatte in letzter Zeit sehr viel abgenommen (sind mittlerweile 25 Kilo) und sagt, dass sie auch keinen Appetit hat. Zudem war sie immer schlapp und müde, aber wir haben das auch auf den Umzugsstress geschoben. Jetzt aktuell hat sie starke Probleme mit den Händen, hat keine Kraft und kann nix fest greifen, die Finger schmerzen und der eine Finger ist auch richtig steif und sie kann ihn nicht bewegen. Deshalb ist sie zum Hausarzt gegangen. Der hat direkt ein Ultraschall gemacht, hat zwei Zysten festgestellt und das sie Gallensteine hat. Dann hat er einen Bluttest gemacht und eine Anämie / Eisenmangel festgestellt. Der Hausarzt ist der Meinung, dass sie irgendwo Blut verliert. Das allein erklärt natürlich ihre Müdigkeit, also der Eisenmangel. Vor einiger Zeit hatte sie schlimmen Dauerkopfschmerz, der erst durch Akupunktur besser geworden ist. Im Nachhinein denke ich, dass das vielleicht auch damit zu tun hatte. Am Dienstag soll sie ins Krankenhaus zu einer CT um andere Möglichkeiten abzuklären. Der Hausarzt meinte wohl zu ihr, er will auch eine Magenspiegelung machen, was meine Ma erstmal rigoros abgelehnt hat. Der Hausarzt hat das auch erstmal so hingenommen, aber anscheinend waren die Blutwerte so schlecht, dass er sie gestern angerufen hat und ihr für heute einen Termin zur Magenspiegelung gegeben hat. Da hat sie mir gar nix von erzählt, gerade rief mich meine Schwester an, um mich auf den neusten Stand zu bringen. Jedenfalls hat sie die Magenspiegelung hinter sich, unter Vollnarkose, mein Onkel hat sie wohl gefahren. Weil ein Termin im Krankenhaus zu lange gedauert hätte, hatte der Hausarzt ihr einen Termin in einer Praxis besorgt, in der das Ambulant gemacht wurde. Meine Schwester hatte meine Mutter wohl gefragt, ob der Arzt was gesagt hat und der hat wohl nur zu ihr gesagt, dass er den Bericht zum Hausarzt schickt. Sie war ja noch ein bisschen wackelig von der Narkose, da kann ich schon verstehen, dass er ihr erstmal nix gesagt hat. Aber ich denke mir, wenn er nix gefunden hätte und alles in Ordnung gewesen wäre, dann hätte er ihr das doch sicher gesagt. Jedenfalls bin ich deswegen ziemlich durch den Wind, meine Schwester auch. Wir haben uns viel darüber unterhalten und was es sein könnte. Meine Schwester meinte auch, dass das Problem unserer Ma wohl nix mit den Schmerzen in den Händen zu tun hätte, also dass das noch was anderes sein kann. Und mit den schlechten Blutwerten…wir denken, vielleicht ist es ein Magengeschwür. Aber nach all dem, was man selbst erlebt hat, bleibt natürlich ein Gedanke immer unausgesprochen im Hintergrund wie ein dunkler Schatten, der nicht verschwindet. Auch wenn ich mir jetzt sage, dass ich mich nicht verrückt machen soll und erstmal abwarten soll, so macht mich diese Warterei und das „nicht-Bescheid-Wissen“ ganz verrückt. Heute könnte ich den ganzen Tag heulen.
Ich fahre nachher hin und mache mir selbst ein Bild, ich hab sie ja noch nicht gesehen und anrufen will ich jetzt auch nicht, sie wird sicher noch schlafen nach der Narkose heute. Ich hab nur manchmal das Gefühl, das all diese Sorgen nie aufhören.
Ich denke, nächste Woche kann ich euch vielleicht schon mehr berichten.

Hallo Ulrike, Du bist ja auch im Moment in ständiger Sorge um Deine Mama. Das mit dem Buch klingt gut, ich glaube, dass es wichtig ist, viel darüber zu wissen. Zumindest hat man dann das Gefühl, ein bisschen stärker zu sein, wenn man weis, was da passiert, oder? Das was Du schreibst, dass die Trauer um Deinen Papa im Moment „Nebensache“ ist, dass kann ich jetzt sehr gut nachvollziehen. Es ist so, als ob man einfach gezwungen ist, sich jetzt mit dem hier und jetzt auseinander zu setzen und die Vergangenheit einfach eine Zeitlang ruhen zu lassen, zumindest geht es mir so. Wegen Deiner Mama, ich hoffe ich darf Dich das so fragen, ist denn die Diagnose wirklich Alzheimer oder kann man so nicht sagen?
Ich wünsch Dir jedenfalls ganz viel Kraft für die nächste Zeit und drück Dich mal!

Hallo Doris, Du bist ja auch schwer im Lernstress im Moment, oder? Ich drück Dir die Daumen, dass das alles so klappt, wie Du es Dir vorstellst!

Hallo Diana, ich freue mich, dass es Dir so gut geht im Moment und dass Dein Urlaub so schön war! Bei Dir beginnt ja auch jetzt der Endspurt auf die Hochzeit zu, nicht wahr? Ich freu mich sehr für Dich und hoffe, dass Deine Organisationen alle so klappen, wie Du es Dir vorstellst!

So, mir geht’s schon ein kleines bisschen besser. Das musste einfach mal raus, ich hatte schon das Gefühl, daran zu ersticken. Ich weis, vielleicht ist das alles unnötig und vielleicht mache ich mich für nichts und wieder nichts verrückt, aber da kann ich leider auch nicht aus meiner Haut. Danke also an euch fürs zuhören.

Euch ein schönes Wochenende!

Lieben Gruss
Alex
Mit Zitat antworten