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Alt 13.11.2005, 16:10
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Amma Amma ist offline
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Standard AW: Tumor mit HER2 - Herceptin

Liebe Gabi (Schmetterling),

ja, ich glaube dir gerne, daß es schwierig ist, sich für das Richtige zu entscheiden.

Es ist nur leider so, daß du die Antihormontherapie - in deinem Fall Nolvadex - NUR durchführen kannst, wenn die Ovarien stillgelegt werden, also mit der Zoladex-Spritze. Vorusgesetzt du befindest dich noch vor der Menopause, aber davon gehe ich aus, sonst würdest du ja nicht die Zoladex-Spritzen bekommen.

Es bleibt aber noch die Möglichkeit, die Ovarien (Eierstöcke) zu entfernen. Das hat den Nachteil, daß es endgültig ist und ähnliche Wechseljahresbeschwerden wie jetzt unter dem Zoladex auftreten können. Das ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Es hat aber den Vorteil daß du nicht weiter mit Chemie (Zoladex) behandelt werden mußt. Ich weiß nicht wie alt du bist und ob noch Kinderwunsch vorhanden ist, aber sprich mal mit deinem Arzt darüber.

Ganz dringend solltest du mit deinem Arzt auch über den Wechsel auf eine Antihormontherapie mit einem Aromatasehemmer sprechen. Damit brichst du die Anthormontherapie nicht ab, sondern wechselst auf eine - bei deiner Diagnose HER2neu+++ und 7 befallene Lymphknoten - besser wirksame Antihormontherapie. Diese ist sehr gut verträglich mit Herceptin.

Entschuldige, wenn ich mich jetzt wiederholt habe, aber es ist enorm wichtig das zu diskutieren. Ich spreche aus Erfahrung, habe 4 1/2 Jahre die AHT mit dem Aromatasehemmer Arimidex durchgeführt. Vor einem halben Jahr habe ich nach langer Überlegung damit aufgehört. In den ganzen Jahren hatte ich kein Rezidiv. Vor Beginn der AHT hatte ich innerhalb von 3 Jahren zweimal BK, erst auf der rechten dann auf der linken Seite. Das wäre wahrscheinlich nicht passiert, wenn ich gleich beim erstenmal eine AHT bekommen hätte.

Liebe Gabi, es dauert auch eine gewisse Zeit, bis sich der Körper an die ganzen Umstellungen gewöhnt hat. Ganz bestimmt wirst du nicht nur die Putzfrau für deine Kinder sein, bald wirst du wieder fast die Mama wie vorher sein. Meine 3 Kinder (und mein Mann) akzeptieren mich so wie ich jetzt bin (beidseitig brustamputiert), das hilft auch sehr dem seelischen Befinden. Ich bin ja wegen der Amputation kein anderer Mensch geworden!

Und denk dran - es lohnt sich zu leben, auch wenn der Weg bei uns BK-Patientinnen manchmal sehr steinig ist.

Mit ganz lieben Grüßen für dich und deine Familie
Eva (Amma)
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"Gesundheit ist die größte Gabe, Zufriedenheit der größte Reichtum,Vertrauen das beste Verhältnis" (Fernöstl.Weisheit)
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