Ich möchte hier einen Brief veröffentlichen, den ich am 2.9.05 geschrieben habe......ist mal wieder ein typisches Anna-Psycho-Gedicht....
Brief an den Krebs
Lieber Krebs,
ich weiß du bist da und willst leben. Um dich zu ernähren frisst du dich durch das Fleisch.
Denn du hast Hunger, wie jeder andere ja auch. Du denkst an nichts böses während du lebst, denn du willst ja leben.
Aber du tust Böses.
Du tötest.
Jeden Tag ein bißchen mehr. Tötest du ihn und auch uns.
Aber dass weißt du nicht, du machst einfach weiter wie zuvor, weil du ja leben willst.
Aber du darfst dass nicht....denn du machst kaputt. Ihn und uns.
Du merkst es nicht, weil du ja leben willst.
Du bist nicht schön, aber dass ist dir egal. Du willst einfach existieren. Ohne Rücksicht auf andere.
Aber man kann dir keinen Vorwurf machen. Du weißt es ja nicht besser.
Trotzdem bitte ich dich, hör auf.
Mach nicht weiter mit dem was du tust. Du musst aufhören zu existieren.
Keine Lust, sagst du, ich will doch leben, sagst du.
Trotzdem bitte ich dich, hör auf.
Denn es ist kein Leben mehr in ihm und in uns, seit du da bist.
Warum, frägst du.
Weil du alles zerstörst. Die Seele, den Körper.
Ach Quatsch, sagst du, ist doch nicht so schlimm.
Doch, du tötest.
Bitte geh weg.
Ich will nicht, sagst du. Lass mich doch, sagst du.
Aber ich kann nicht. Du musst gehen. BITTE. Geh doch weg...hör auf dich auszubreiten.
Du tötest alles ab was menschlich ist.
Du tötest mein Leben dass noch nicht einmal begonnen hat.
Wegen dir ist alles anders.
Wenn ich andere Familien sehe, könnte ich kotzen. Bei denen bist du nicht. Du bist bei uns.
Tatsächlich, frägst du.
Geh weg, geh weg du böser Geist.
Du darfst nicht hier sein, du musst weg. Damit es wieder so wird wie es einmal war, damit wir wieder leben können.
Denn du nimmst uns die Luft zum atmen, du nimmst uns die Freude am Leben, du nimmst uns alles, wenn du nicht gehst und stirbst.
Bitte stirb, sonst stirbt er, sterben wir.
Ich lege meine Hand auf das Bein und beschwöre dich, geh, weiche böser Geist.
Hm, sagst du.
Ein bißchen noch, sagst du.
Nein, du darfst nicht, bitte geh...BITTE GEH.
Ich kann dich nicht ertragen.
Lass mich in Frieden, sagst du.
Was scherrt es mich, sagst du.
Ich soll sterben, damit ihr lebt, sagst du.
Bitte stirb und komm nicht wieder.
Ich schreie dich an: GEH WEG DU BÖSER GEIST, GEH WEG UND KOMM NICHT WIEDER!!!!
Ich schreie so laut dass meine Lungen platzen: GEH WEG UND KOMM NICHT WIEDER!!!!
Du schaust mich an.
Ein leerer Blick.
Deine Augen glänzen.
Darf ich nicht sein, frägst du.
NEIN, schreie ich dich an.
DU MUSST GEHN UND ZWAR GLEICH!!!!
Du schaust mich an.
Ein leerer Blick.
Deine Augen glänzen.
Ich weiss es nicht, sagst du leise.
Ich will nicht, sagst du noch leiser.
Ich balle die Fäuste.
GEH WEG!!!!
Ich will dich nicht hier haben.
Aber er kämpft doch gar nicht gegen mich, sagst du.
Meinst du nicht, dass es ihm egal ist, frägst du.
Nein, ist es nicht.
Er kann nur nicht kämpfen.
Ich lege meine Hand auf das Bein. Drücke leicht auf dich.
Du duckst dich.
Ängstlich schaust du mich an.
Mein Zorn hat dich erschreckt.
Ich weiß dass du Angst hast.
Aber du musst weg.
Du schüttelst den Kopf, dein Überlebensmut ist noch zu groß.
Ich muss dich lassen, vorerst.
Aber ich werde dich kriegen.
Anna