Thema: Cup-Syndrom
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Alt 06.12.2005, 22:15
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Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Cup-Syndrom

Huuups, ich wollte doch nur auf "Vorschau" klicken, und dann ging die Post ab. Ich war doch noch gar nicht fertig mit meinem Kurzbericht. Nun wollte ich mich doch noch ein bisschen über meinen jetzigen Zustand ausheulen!!!

Heut' hab' ich schon die reinste Odyssee hinter mir. Ab 8.15 Uhr beim Orthopäden. Mittlerweile kann ich ja sagen: sorry, Leute, ich kann leider nicht zu den Andern ins Wartezimmer. Viel zu gefährlich die Ansteckungsgefahr nach der Chemo - sonst warte ich ja gerne - aber bitte, bitte lassen Sie mich heute gleich vor. Ei ja klar! Na bitte, geht doch! Angefangen mit Schulter röntgen. Arthrose isses net. Sondern Subacromiales Impingementsyndrom der Schulter. Aha. Mit andern Worten: der Spalt des Schultergelenks ist durch die lange Zeit von Muskelstilllegung nach der OP viel zu eng geworden und zwängt die Schultersehne ein. Fühlt sich an, als hätte man mir ein Nadelkissen im Gelenk implantiert. Eigentlich sollte man nicht gegen den Schmerz arbeiten, aber jetzt muss die Sehne wieder frei werden. Ist mir schon angekündigt worden, dass das sehr weh tun und noch eine ganze Weile dauern wird. Jetzt müssen die Schultermuskeln gekräftigt werden. Und jeden Tag Hanteltraining/Theraband. Eigentlich wollte ich ja heute anfangen, aber das war mir dann doch zu viel für heute.

Ganz nebenbei habe ich dann noch erfahren, dass ich mein rechtes Handgelenk gar nicht verstaucht, sondern gemäß Röntgenbild eine initiale Radiocarpalgelenksarthrose habe, die ggfls. operiert werden muss. Kann ja nicht mal eine Kanne Kaffee mit rechts transportieren oder einschenken. Aber schon wieder OP-Raum von innen angucken? Oh nein, so schnell nicht wieder. Dann lieber Handgelenksbandagen so lange wie möglich tragen und auf Kaffee verzichten. Aber wer hilft mir beim An- und Ausziehn? Brauche ewig und 1000 Flüche!

Die Schleimbeutelentzündung am rechten Hüftgelenk ist ebenfalls im Ultraschall schön zu sehn. Als ich später bei meinem Therapeuten war, um mir neue Termine zu holen, meinte er nur, ich könne von Glück reden, dass ich kein Schäferhund bin.

Wo ich schon mal dabei war, mir Diagnosen einzusammeln, dachte ich mir, ich könnte endlich mal in der Unfallklinik vorbeifahren, weil noch ein Gutachten vom linken Knie gemacht werden musste (wegen meines Fahrradunfalls im letzten Jahr), um festzustellen, ob mir dafür Zusatzrente von der Unfallkasse Hessen zusteht, habe ich mich dort vorgestellt. Stimmt ja auch, dass die ganze Sache nicht 100-%-ig in Ordnung ist. Kann nicht in die Hocke gehn, wenn ich morgens wach werde, blockiert erst mal das Knie, kann nicht lange laufen, nicht schwimmen... und trotzdem meinte der Arzt, das sähe doch alles ganz gut aus. Als ob gutes Aussehen alles wäre. Ich hatte schon immer schöne Knie! Nachdem ich ihm vorgejammert habe, wie es bei mir finanziell aussieht, nachdem ich nun leider nur noch Vollerwerbsunfähigkeitsrente bekomme, hat er bedenklich sein Haupt gewiegt und gemeint: "Tja, also, wenn man genauer hinschaut... stimmt, sooo gut sieht das gar nicht aus. Da muss ich wohl noch etwas umformulieren."

Wenn ich dafür Rente bekomme, wird das eh' nicht so viel sein, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Mal sehn, was dabei rauskommt.

Aaach, was geht die Zeit so schnell rum. Diese Woche ist auch schon so gut wie vorbei. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag je eine Weihnachtsfeier. Freitag die von meiner Arbeitsstelle, da soll ich auch noch offiziell verabschiedet werden mit ein paar warmen Worten vom Chef. Davor graut es mir jetzt schon. Als ob das Drumrum nicht schon schlimm genug wäre. Habe ihn aber gebeten, es kurz und eher humorvoll zu machen. Ich hoffe, er hält sich dran. Am Samstagmorgen geht's dann ab nach Dänemark. Und wenn ich dann zurückkomme aus der richtigen Kälte, wird mir das mittelhessische Klima wieder viel einfacher vorkommen. Wenn man nämlich in wärmere Gefilde fährt, kommt einem das Heimkommen noch schlimmer vor, finde ich. Ach, ich freu' mich einfach drauf. Das hilft, die heutigen Zusatzdiagnosen leichter zu ertragen. Eigentlich hätte es mir gereicht, was ich sowieso schon habe. Aber ich bin zum Glück kein Schäferhund.

Nach Dänemark habe ich hoffentlich Erfreuliches zu berichten. Und dann lese ich hier vielleicht, dass es Euch allen wieder viel, viel besser geht. Das wünsche ich Euch allen herzlich!

Bis dahin ganz, ganz liebe Grüße von Geli

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