Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 13.12.2005, 11:04
Birgit64 Birgit64 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 3.946
Standard AW: Mama ins Krankenhaus

Hallo Sabine,

im Moment ist eure Welt aus den Fugen geraten und eure Gedanken drehen sich im Kreis. Vor knapp 3 Jahren ging es mir genauso und ich bin erst ein bisschen zur Ruhe gekommen, als die OP gelaufen war und ich begonnen hatte, aktiv etwas gegen den Krebs zu tun. Im Moment diktiert die Hilflosigkeit eure Gedanken, aber die OP und anschließenden Therapien sind eine gute Chance, die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Ich persönlich halte nicht soviel von Prognosen und Statistiken, aber von euren 90% ausgehend war ich mit meinen 20% weitaus schlechter dran und mich gibt's auch immer noch . Bei mir war der Primärtumor 5,5 cm gross mit Verästelungen in die Blutbahnen, Lymphknotenbefall unter der Achsel und am Hals, alles also auch nicht so prickelnd. Wenn mir nach der Diagnose jemand gesagt hätte, dass es mir mal wieder so gut geht, hätte ich es auch nicht geglaubt. In der Zwischenzeit habe ich geheiratet und bin ins Ausland gezogen, auch Pläne, an deren Verwirklichung ich bei Diagnosestellung nicht mehr geglaubt habe.

Wichtig ist, dass ihr an der Seite deiner Mutter seid, sie unterstützt und tröstet und wenn nötig ihr auch mal 'den Kopf wascht'. Keiner sagt, dass die kommende Zeit für euch leicht wird, aber ihr werdet sie überstehen, vielleicht wird sie euch noch näher zusammenbringen. Auch deine Mutter wird sich mit der Erkrankung arrangieren, aber im Moment ist das alles noch zu frisch, um zu wissen wie man damit fertigwerden soll. Mir persönlich hat Autogens Training bei der Krankheitbewältigung geholfen. Andere schwören auf Yoga, Reiki usw. Vielleicht finde auch deine Mutter mit der Zeit etwas in der Art, mit der sie sich mental stimulieren kann.

Viel Glück für euch und liebe Grüße an deine Mutter
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
Mit Zitat antworten