Liebe Nadja,
Du hast ein paar interessante Fragen aufgeworfen, die ich Dir auch gerne beantworte:
Die dreimonatigen Untersuchungen belasten nicht nur physich (wahrscheinlich wird es am Montag wieder eine Biopsie geben, die zwar harmlos, aber doch ziemlich schmerzhaft ist), sondern auch psychisch:
- wird sie wieder eine entartete Stelle finden?
- wird sie dann wieder eine Biopsie machen?
- dann muss ich wieder 10 Tage auf das Ergebnis warten.
- was, wenn es positiv ist?
- wieder ein OP-Termin?
- was werden sie dann entfernen?
Vielleicht bin ich ein Spezial-Fall, weil ich nun schon zum 2. Mal Krebs habe (1990 Gebärmutterhalbskrebs inkl. Hysterektomie - überstanden). Vielleicht bin ich deshalb ein bisschen gelassener, aber wenn ich mir manchmal meine Beiträge hier so anschaue, dann war ich auch zeitweise ziemlich genervt und fertig.
Gebärmutterhalskrebs kriegt man bei Früherkennung relativ schnell in den Griff und das hatte ich schon fast vergessen, als es vor 3 1/2 Jahren mit dem Vulva-CA losging. Ich habe damals gedacht, dass ich das so schnell mal in den Griff kriege, aber das war ein Trugschluss.
Nun doktor ich seit dieser Zeit daran rum, bin 6 x gelasert worden, eine Schamlippe ist weg. Nun denn. Was mir einzig zu schaffen macht, ist, dass ich endlich mal mit dieser Krankheit die Kurve kriegen will - einfach mal das Ergebnis hören will: nächste Untersuchung in SECHS (!!!!) Monaten, nicht in drei Monaten.
Was ja immer wieder in diesem Krebs-Forum auftaucht ist die Meinung oder Einstellung: "Ich habe daraus gelernt", ....
Tut mir leid, wenn ich das überhaupt nicht teilen kann. Ich sehe es nach wie vor nicht ein, warum ich zum 2. Mal diese Krankheit bekomme. Sie hat mich nicht zum besseren Menschen gemacht, sie hat mich nicht geläutert (ich wüsste auch nicht, wovon!), ich fühle mich einfach nur vom Leben betrogen.
Eine positive Sache kann ich dennoch beitragen: Ihr habt vielleicht mitbekommen, dass ich den besten Mann der Welt habe....

(habe bislang auf Smileys verzichtet, aber mein Mann ist es wert.
Ohne ihn hätte ich das alles wahrscheinlich nicht gut überstanden.
Die meisten von Euch wissen, was diese Diagnose für das Sexualleben bedeutet - physisch wie psychisch. Nach 6 Laser-OP's mit jeweils einer Karenzzeit von ca. 7 Wochen hiess das für mich, dass ich in den letzten 3 Jahren schlicht ein Jahr lang wegen Schmerzen für GV ausgefallen bin.
Was war die Konsequenz?
Für meinen Mann kuscheln, kuscheln, kuscheln...................
Inzwischen - morgens wenn der Wecker geht - hängen wir wie Kletten aneinander.. und das nach bald 20 Jahren!
Okay, mein Mann hat demnächst Geburtstag und auf meine Rückfrage wünschte er sich einen Gutschein für 5 x GV! Das hast mir natürlich auch zu denken gegeben. Ich weiss nun, dass ich da doch aktiver werden muss und meinen Kopf ausschalten sollte. habe mir für dieses WE noch viel vorgenommen........ ähem.
Seid für heute ganz lieb gegrüsst und denkt bitte am Montag ganz fest an mich!
Viele liebe Grüsse,
Eure Helga