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Alt 02.02.2006, 19:21
nadjah nadjah ist offline
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Registriert seit: 02.02.2006
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo,
wollt dieser einladung einfach mal folgen. vielleicht hilft es ja und mir geht es besser, wenn ich mal alles losgeworden bin.
als ich 16 war (momentan bin ich 18) bekam meine mama die diaknose brustkrebs. es wurde operiert, chemo, strahlentherapie, wieder chemo und weiterhin tabletten. wir waren immer eine sehr íntakte´familie. mein papa, mein bruder(22) ich und natürlich meine mama. sie war immer so lebensfroh und schlagfertig. hat sich um alles gekümmert, war in mehreren vereinen -ehrenamtlich- tätig und hat viel unternommen. ich konnte immer zu ihr kommen und ihr alles erzählen. die diaknose war damals für mich ein schock. ich wusste gar nicht, wie ich reagieren sollte. nunja, aber sie meisterte alles tapfer und meine familie und unsere freunde halfen ihr, wo wir/sie nur konnten.
nachdem die entlosen therapien endlich beendet waren und ihr tumormarker runter war, waren wir alle sehr erleichtert. natürlich merkt man, wie soetwas einen menschen verändert. ganz wie früher war nichts mehr.
sie durfte entlich wieder arbeiten gehen, was sie sichtlich stärkte. doch dann im herbst letzten jahres waren ihre werte wieder alle so schlecht. der arzt meinte, dass könne mal vorkommen und wir sollten doch nochmal 6 wochen warten. die werte waren nach 6 wochen immer noch so schlecht. weitere untersuchungen folgten...die laue wurde immer bedrückender. ein tag nach meinem 18. gb bzw. einen tag vor weihnachten kam dann die neue diaknose. metastasen in den knochen- nicht heilbar. meine ganze familie war total fertig...hatte meinen papa noch nie so weinen gesehen.
nun bekommt meine mama infusionen und andere tabletten. wir hoffen, dass das wachstum der metastasen so eingestellt werden kann. es weiß leider auch keiner so genau, wie ihre lebenserwartungen sind. ich hab einfach panische angst. ich bin doch erst 18. weiß nicht so genau, wie ich mich verhalten soll und wie ich ihr noch weiter helfen kann. versuche alles. fühl mich aber manchmal etwas überfordert, auch wenns sich blöd anhört aber ist einfach so. wollt ein gutes abi hinlegen. doch mein kopf ist leider nicht immer ganz bei der schule. kann auch irgentwie nicht mit meinen freunden darüber reden. ich weiß dass sie mir zuhören und alles versuchen mich aufzumuntern aber das ist auch nicht das wahre. hab es nur wenigen erzählt, irgentwie hab ich hemmungen es zu sagen, das macht es real. in der schule weiß keiner davon. die lehrer haben sich mal gewundert, dass meine leistungen etwas nachlassen und dass ich manchmal abwesend wirke aber fragen, ob was sein könnte tun sie nicht und es ist vielleicht auch besser so. dann würde ich wahrscheinlich nur anfangen zu weinen und auf mitleid habe ich auch keinen bock. meine ganze familie redet darüber nicht gern. gerade ist meine mama das erste mal zu so einer ´selbsthilfegruppe für krebspatienten´gefahren. hoffe, das tut ihr gut, andere betroffende zu treffen.
sorry, ist ganz schön lang geworden.
man darf aber die kraft und hoffnung nicht aufgeben. wünsche allen und ihren angehörigen viel glück und kraft.
liebe grüße nadja