AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom
Hi Vera,
die Behandlung bzw. Therapie deiner tapferen Mutter ähnelt der meines Freundes.
Darf ich fragen, ob Deine Mutter Risikopatientin ist?
Auch Ihm wurde zweidrittel der Zunge entfernt, allerdings der hintere Teil, aufgrund der sehr ungünstigen Lage des Tumors war eine Kieferspaltung notwendig, mit Hilfe eines Transplantats aus den Unterarm konnte die Zungenspitze und der rechte Rand gerettet , geflickt werden. Außerdem radikale Neckdissection, mit Entfernung eines Muskels aus Schulterbereich. Es konnte alles „im Guten“ entfernt werden, deswegen keine weitere Therapie, anschließend Kur, in der er wieder u.a. Schlucken lernte. Also quasi Glück gehabt.
Dann ein viertel Jahr später Schock, leider Rezidiv am Unterkiefer, der den Bereich stark verformte, OP, dann fand doch die Radiochemotherapie statt, letzte Bestrahlung vor vier Wochen. Dieser kurze Abriss seines Krankheitsverlaufs hat sich durch das ganze letzte Jahr gezogen und er hat es unterm Strich gut überstanden. Körperlich hat er stark angebaut und sich verändert aber psychisch Super, ich bin sehr stolz. Er ist hart im Nehmen, wobei er sicher auch von seiner Jungend profitiert.
Die Nebenwirkungen der Bestrahlung hielten sich in Grenzen bei meinem Freund.
Er hat absolut nichts gegessen, wahrend Therapie, bis jetzt, was mit Sicherheit sehr positiv war, das es zu sehr wenig Entzündungen im Mundbereich kam. Stattdessen hat er am Hals eine hartnäckige Fistel.
Mein Freund kennt das auch, dass er sich in Wange oder Zunge beisst, besonders, als er damals noch essen konnte.
Die Zunge ist sehr geschwollen und verformt, nimmt viel Platz im Mund ein und ist, was das größte Problem ist fast völlig unbeweglich, weil auch kaum noch Muskeln da sind.
Deswegen kann er auch schlecht Essen, weil er die Nahrung nicht bewegen und transporteieren kann.
Wie ist das bei deiner Mutter? Kann sie Ihre Zunge bewegen? Hat sie denn kein Transplantat als „Zungenersatz“?
Die Lymphdrainage hat mein Freund auch sehr genossen, allerdings sind Massagen bei Krebs mit Vorsicht zu gerniessen.
Mit Schwellungen hat er auch Probleme, besonders innerlich, auch noch am meisten beeinflusst durch die Bestrahlung.
Mein Freund hat das Tracheostoma noch mindestens 2 Monate, die Ärzte wollen kein Risiko eingehen, weil er damals starke Luftprobleme hatte.
Im März fahren wir zur Kur, ich darf mit. Ich hoffe mein Freund profitiert davon.
Wenn wir zurück sind, schlägt die Stunde der Wahrheit, CT und MRT „bibber“ aber wir sind wie immer sehr optimitisch.
Das freut mich sehr dass deine Mutter so gut mit der PEG klarkommt, ist in solch einer Situation ein Segen, auch wenn man eigentlich lieber drauf verzichten würde.
Ich drücke deiner Mutter und Euch auch die Daumen, besonders dass sie von einem Rezidiv verschont bleibt und ein gutes Stück Lebensqualität gewinnt und sie soll die Ohren steif halten ☺
Hallo Judith,
Zum Thema Essen, hab ich hier im Forum unter dem Punkt „Ernährung bei Krebs“ tolle Rezepte gefunden, Suppen, weiche Speisen etc., die gut rutschen und sehr mild sind, gute Tipps dabei.
Hat deine Mutter eigentlich schon mal energiereiche Drinks versucht, gibt’s in verschiedenen Geschmacksrichtungen und auch speziell gemischt für Tumorpatienten, weil diese Kohlenhydrate reduzieren sollen.
Als Privatpatient wird solche Nahrung übernommen, als Kassenpatient bekommt man die auf Rezept und zahlt einen Teil dazu.
Wir beziehen die Nahrung für die Sonde und oral über das örtliche Sanitätshaus, das wird geliefert und ist billiger als in der Apotheke.
Ich hoffe ich konnte Euch helfen, ich bin aber auch über jeden Erfahrungsaustauch froh.
Liebe grüße Manuela.
Geändert von manu_k (07.02.2006 um 21:24 Uhr)
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