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Alt 09.02.2006, 16:48
DTFE DTFE ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Thomas,
Bei meinem Mann wurden im Sommer 1 riesengroße Metastase (17 x 11 cm) und im linken Leberlappen festgestellt und 3 kleinere im rechten Leberlappen ( jeweils um die 2,5 x 2,5 cm). Die große ist durch Chemo auf 7,4 x 5 cm geschrumpft. Die kleineren im rechten Leberlappen sind kaum noch nachweisbar. Der Arzt hat dann gemeint mit der Chemo wäre das optimale erreicht worden ausgehend von der Ursprungsgröße. Er hat sich dann mit dem Chirurgen abgesprochen, ob er sich die OP zutraut und für sinnvoll hält. Voraussetzung war, dass im PET keine weiteren Metas im Körper aufgespürt werden konnten. Dieses wurde jetzt so befunden - keine weiteren Metas - und somit ist für die OP nun grünes Licht gegeben. Das Risiko, das uns noch benannt wurde war, dass es natürlich immer noch sein kann, dass der Bauch aufgemacht wird und erst dann wirklich beurteilt werden kann. Es kann also passieren, dass wieder zugemacht wird ohne zu schneiden und die OP eigentlich für nichts war. Ich habe 2 Fragen dazu an Dr. Gronau gestellt im Thread Chemotherapie / Fragen an den Experten. Du kannst ja dort mal seine Antworten nachlesen. Das Restrisiko bleibt......... Ich denke, der Allgemeinzustand ist bei einer solchen OP immer auch noch wichtig und vielleicht in dem Zusammenhang auch das Alter. Mein Mann ist 49 und relativ fit. Er ist zwar viel müde vor allem nach den Chemos aber er geht 2 x / Woche ins fitness und ist auch sonst so im Alltag mehr oder weniger aktiv. Er arbeitet 1 x / Woche für 4 Stunden.... Na ja . was ist schon fit ?
Der Arzt meinte jedenfalls - es sei seine einzige Chance 70 zu werden. Mit dieser Aussage wurde meinem Mann erstmalig klar, dass mit Chemo allein die Zeit begrenzt ist. Für ihn gibt es eigentlich keine Frage. Er will leben - er hat keine Angst vor der OP (er hatte vor 3 Jahren schon eine 10 stündige OP des Primärtumors im Halsbereich überstanden) - er hat eigentlich nur zu gewinnen. Die Leber sei regenierbar - seine restlichen Leberwerte sind gut.....
Ich trage das mit, was er will. Ich habe eh nichts und gar nichts in der Hand. Wir Angehörigen müssen einfach lernen loszulassen - so schwer es uns fällt - sowohl was Entscheidungen betrifft als auch bis zum letzten, dass wir jemanden, der uns wichtig ist und den wir lieben, verlieren.
Ich kann deine Unsicherheit sehr gut verstehen. Mir ging es letzte Woche auch so. Ich war zunächst gar nicht so für OP. Ich habe auch nach wie vor Angst, dass es einige Zeit gut ist und dann alles von vorne losgeht und je nachdem umso schlimmer und schneller. Ich habe hier im forum viel gelesen - wie manche dann ein 1/2 Jahr nach der OP dennoch sterben mussten. Es tut weh.
Und dennoch - Ich glaube auch an Wunder - ich glaube auch an Heilung. Und ich gebe inzwischen einfach viel ab - einmal an meinem Mann selbst und zum anderen an andere Kräfte, die du nennen magst, wie du möchtest - an die ich aber fest glaube.
Was will denn deine Mutter wirklich ? Kannst du das rausfinden ?
Ich bin gespannt wie ihr euch vollends entscheidet. Lass es mich wissen.
Liebe Grüße Doro
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