Forum für Angehörige UND Betroffene
Liebe Petra,
Du machst eine Menge mit und hast schon so viel ertragen. Du tust mir sehr leid und doch bewundere ich Deine Kraft.
Mein Vater war ein Jahr Lungenkrebskrank, ist im Februar 2002 verstorben. Mein Vater hatte keine Freunde, aht jeden vor den Kopf geschlagen, immer nur gemeckert und war immer nur agressiv. Ich kannte ihn so! Mein Mann und mein Sohn haben sich zurück gezogen, weil sie so etwas nicht kannten und sich nicht antun wollten. Ich stand alleine, ich hatte ihn trotzdem sehr lieb, konnte er das gar nicht begreifen? In der schlimmsten Phase seiner Krankheit wurde er etwas zugänlicher. Aber in der Mitte seiner Krankheit war es so schlimm, dass ich den Arzt aufgesucht habe und um Hilfe gebeten habe. Der Arzt sagte mir damals, mein Vater würde über seine Krankheit nicht sprechen und würde duch Agressionen dieses verarbeiten. Nachdem ich mir das bewusst gemacht hatte, konnte ich besser damit umgehen. Wenn er wieder mal ausflippte, schaute ich ihn nur ganz ruhig an und zeigte, ich verstehe Dich. Er wurde plötzlich ruhiger. Nur das Ergebnis seines lebenslangen Verhaltens ist sehr schlimm. Ich trauer nun schon ein Jahr fast um meinen Vater. Immer wieder stelle ich mir die Frage, warum war er nicht im Leben so zugänlich wie im Tod? Ich finde keine Antwort, ich hätte ihn so gerne lieb gehabt!!!
Dir wünsche ich ganz viel Geduld, Kraft und Verständnis. Denke daran, was mir der Arzt gesagt hat, vielleicht hilft es Dir auch ein wenig!
In Gedanken bei Dir und Deiner Familie
Monika
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